Straßenmeisterei Dortmund testet im Auftrag von Straßen.NRW neuen Anpralldämpfer
Rambo II wird auf der Bundesstraße B236 erprobt
Der Landesbetrieb Straßenbau Nordrhein-Westfalen (Straßen.NRW) testet ab sofort sogenannte Anpralldämpfer des Typs „Rambo II“ in Dortmund, vorrangig auf der Bundesstraße B236 von der Autobahn A2 im Bereich Derne im Norden über Kirchderne, Wambel und Schüren bis Schwerte im Süden, sowie in Kreuztal im Siegerland.
Teststrecken passieren Brücken und Tunnel
Beide Teststrecken passieren Brücken und Tunnel; sie werden täglich von Tausenden Fahrzeugen genutzt. Deshalb besteht für Straßenwärter*innen bei Arbeiten auf dem Seiten- oder Mittelstreifen ein erhöhtes Risiko, in einen Verkehrsunfall verwickelt zu werden.
Mit dem Pilotprojekt möchte der Straßen.NRW herausfinden, wie der Einsatz von mobilen Anprall-Schutzsystemen die Sicherheit der Straßenwärter*innen weiter verbessern kann. Gemeinsam mit Landesbetriebs-Direktor Dr. Sascha Kaiser startete NRW-Verkehrsminister Hendrik Wüst gestern (27.7.) das Pilotprojekt in der Straßenmeisterei Dortmund an der Brennaborstraße.
Wüst merkte dabei an: „Mobilität muss besser, sicherer und sauberer werden. Dazu gehört auch, den Arbeitsplatz Straße für unsere Straßenwärterinnen und Straßenwärter, die jeden Tag für uns im gefährlichen Einsatz sind, so sicher wie möglich zu gestalten. Moderne Anprallschutzsysteme wie ‚Rambo II‘ können die Sicherheit im Straßenbau entscheidend voranbringen." Zugleich appellierte der Verkehrsminister an alle Verkehrsteilnehmer*innen, rücksichtsvoll und vorausschauend zu fahren.“
Für den Piloten habe man zwei Anpralldämpfer der Firma Nissen angeschafft, die zur Absicherung bei Arbeiten auf vielbefahrenen Bundesstraßen getestet werden sollen, erläuterte Dr. Petra Beckefeld, die Technische Direktorin von Straßen.NRW: „Das System ‚Rambo II‘ soll dabei laut Herstellerangaben für Aufprallgeschwindigkeiten von bis 100 Stundenkilometer bei auffahrenden Pkw Schutz bieten – für Geschwindigkeiten also, die auf Bundesstraßen auch gefahren werden.“
Dr. Sascha Kaiser ergänzte: „Es ist unsere Pflicht als verantwortungsvoller Arbeitgeber, unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an ihrem Arbeitsplatz bestmöglich zu schützen. Ganz klar gehen wir davon aus, dass Aufprallsysteme dazu beitragen, Leib und Leben unserer Beschäftigten noch besser zu schützen. Zudem wird uns das Pilotprojekt wichtige Erkenntnisse für den weiteren Arbeitsschutz im Straßenbau liefern.“
Das Pilotprojekt ist für mindestens ein Jahr angesetzt. Straßen.NRW dokumentiert und wertet die Erfahrungen des Einsatzes von „Rambo II “nach Ablauf des Projekteinsatzes aus.
So funktioniert der Anpralldämpfer
Das Absperrfahrzeug samt Anpralldämpfer sichert die Straßenwärter*innen bei Arbeiten auf dem Seiten- oder Mittelstreifen nach hinten hin ab, zum Beispiel bei Grünpflege- oder Reinigungsarbeiten. Fährt jemand mit seinem Fahrzeug auf das Absperrfahrzeug auf, wird der Anpralldämpfer wie eine Ziehharmonika zusammengedrückt. Die Wucht des Aufpralls wird abgefangen. Im Idealfall bleiben alle Beteiligten unversehrt – das Betriebspersonal und die Fahrzeuginsassen des auffahrenden Fahrzeugs. Lediglich der Anpralldämpfer erleidet einen Totalschaden und muss ersetzt werden.
Eines der mobilen Anprall-Schutzsysteme – auch „Truck Mounted Attenuators“ (TMA) – ist nun an die Straßenmeisterei in Dortmund gegangen. Für den Einsatz wird der Anpralldämpfer mit einer robusten Stahlkonstruktion („Docking-Station“) an das Heck eines dreiachsigen Straßendienstfahrzeugs montiert. Der Anpralldämpfer selbst besteht aus einem „Aluminiumkissen“ mit nachgiebiger Wabenstruktur („Crash Absorber“). Drei Achsen am Fahrzeug sind für die Montage Grundvoraussetzung: Das Anprall-System wiegt 1,5 Tonnen und misst im ausgeklappten Zustand etwa 4,5 Meter Länge und 2,4 Meter Breite. Es wird eingeklappt transportiert und schrumpft somit etwa auf 1,4 Meter Länge.
Autor:Ralf K. Braun aus Dortmund-Ost |
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