Kein Platz für Rassismus
Heisenberg-Gymnasium tritt Netzwerk bei – Sierau ist Pate
Dortmunds Oberbürgermeister Ulrich Sierau ist Pate: In das Netzwerk „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ wurde jetzt das Heisenberg-Gymnasium in Eving aufgenommen.
Seit Donnerstag gehört das Evinger Heisenberg-Gymnasium zu „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“, eine europäische Jugendinitiative und ein Netzwerk, die es seit 1995 gibt. Die Schulen einigen sich per Selbstverpflichtung darauf, aktiv gegen Rassismus vorzugehen, so auch das Heisenberg-Gymnasium, das dies zukünftig mit nachhaltigen Projekten vorantreiben will. „Wir müssen uns auch immer selbst hinterfragen und uns dafür sensibilisieren, rassistisches Verhalten zu erkennen“, erklärte Schulleiterin Ulrike Eisenberg.
Die Schüler sind stolz auf diese Auszeichnung. „Das Siegel verpflichtet uns, gegen jede Form von Rassismus vorzugehen“, beschrieb der stellvertretende Schülersprecher Dennis. Schülersprecher Abdelmalik lobte seine Schule, da er selbst hier nie Rassismus erlebt habe.
Die Patenschaft für den Beitritt zum Netzwerk hat Oberbürgermeister Ullrich Sierau übernommen. Darum gebeten wurde er von den Schülern selbst. In einem Interview stellte er sich den Fragen der Schüler Vivien und Berk. Er erklärte, dass er es gut finde, dass die ganze Schule zusammenarbeite. „Rassisten und Populisten zerstören den gesellschaftlichen Zusammenhalt. Dem müssen wir uns entgegensetzen. Das Heisenberg-Gymnasium macht es richtig“, fand er. Er lobte auch das gute Verhältnis zur örtlichen Polizei. Auf die Frage nach Kontaktmöglichkeiten für die Schüler verwies er unter anderem auf das Jugendforum.
Den musikalischen Rahmen gaben Schüler, die auf klassischen Instrumenten unter anderem Melodien aus dem Film „Schindlers Liste“ spielten. Während der Feierstunde wurde immer wieder Bilder auf einer Videoleinwand eingespielt. Diese wurden von Schülern angefertigt, wie Ulrike Eisenberg erklärte. Auch von einer Fahrt nach Auschwitz wurden Fotos gezeigt. Bei einer von Julia (Schülervertretung) eingeleiteten Schweigeminute ge4dachten alle den Opfern terroristischer Anschläge wie in Christchurch.
Im Anschluss wurden im pädagogischen Zentrum von der Bühne für Menschrechte „Die NSU-Monologe“ für die Schüler der Oberstufe und der Jahrgangsstufe 9 aufgeführt. Elisabeth Pleß, Günfer Çölgeçen, Doğa Gürer, Asta Nechajute und Daniel Brandl (Cello) erzählten aus der Sicht von Angehörigen der NSU-Opfer deren Geschichten. „Dafür haben wir sehr umfangreiche Interviews mit den Angehörigen geführt und Gerichtsprotokolle ausgewertet“, erklärte Lisa Wollmannstetter von der Bühne für Menschenrechte, die von der Schule angefragt wurde. Neben den Taten selbst und den Folgen wird beispielsweise auch erzählt, wie sich die Opfer und ihre Partner kennengelernt haben.
In Deutschland gehören etwa 2600 Schulen dem Netzwerk an. Infos gibt es unter www.schule-ohne-rassismus.org.
Autor:Tobias Weskamp aus Dortmund-Ost |
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