In und an Scharnhorster Stadtbahn-Haltestellen fehlen Orientierungshilfen für Sehbehinderte
"Gemalte Streifen? Lebensgefahr für Blinde!"
Auf eine Gefahr für Sehbehinderte an Stadtbahn-Haltestellen in Scharnhorst weist Leser Manfred Mertins hin. Aufgemalte Streifen an den Bahnsteigen der U42 aus den 1970er-Jahren könnten für Menschen mit eingeschränkten Sehfähigkeiten zur Todesfalle werden. "Wo ist das Leitsystem im Einkaufszentrum EKS-Scharnhorst-Ost und an der Gleiwitzstraße in Alt-Scharnhorst? Wurde es vergessen?", fragt Mertins.
Ein lediglich aufgemalter, weißer Streifen sei eine Falle an den Gleisen für Menschen, die teils oder ganz blind sind. Wie gut oder schlecht sie im öffentlichen Nahverkehr zurechtkämen, liege maßgeblich am Leitsystem. Mindestens ein Jahr Training benötigten Sehbehinderte, das neue Leitsystem als Hilfestellung anzunehmen.
"Leider ist das nicht überall in den Vororten geschehen", weist Manfred Mertins auf ein Versäumnis hin. Auch dort wollten Blinde wie er am öffentlichen Leben teilhaben. Die Funktion der weißen Rillen und Noppen am Boden sei den meisten sehenden Fahrgästen kaum bewusst. "Für uns sind es jedoch elementare Orientierungshilfen", betont Mertins. Blinde führten ihren Blindenstock über Rillen, wissen damit, wo ein sicherer Weg entlang von Gleisen führt und auch, wo Gefahr droht.
Darum müssten diese in den Vororten an jedem Zugang zu Bus oder U-Bahn eingebaut werden. Manfred Mertins hat sich mit diesem Anliegen bereits an Oberbürgermeister Ullrich Sierau gewendet.
Autor:Ralf K. Braun aus Dortmund-Ost |
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