CDU in den Bezirken Eving und Scharnhorst übt Kritik an "SPD-Kehrtwende" in Sachen Lkw-Fahrverbot auf der B1
Union sieht Interessen der B1-Anwohner gegen die der Anwohner der A2 ausgespielt
Die unerwartete Kehrtwende der SPD in Sachen Lkw-Verbot auf der Bundesstraße 1 hat bei den CDU-Bezirkspolitikern aus Eving und Scharnhorst sowie deren Ratsvertretern völliges Unverständnis ausgelöst.
„Das ist ein Schlag ins Gesicht der Bürgerinnen und Bürger, die in diesen Stadtbezirken leben“, sagen die Fraktionssprecher in den beiden Bezirksvertretungen im Dortmunder Norden, Jürgen Focke aus Scharnhorst und Petra Frommeyer aus Eving, unisono. „Die Aussage des SPD-Fraktionssprechers im Rat, er sehe an der B1 mehr Häuser als an der A2 zeugt entweder von fataler Unkenntnis oder Ignoranz“, zeigten sich die CDU-Politiker entsetzt.
Offensichtlich nehme die SPD die Folgen eines Lkw-Verbots zu Lasten der Außenbezirke billigend in Kauf. „Beispielsweise hat laut einer Verkehrszählung vom 21. März 2018 der Schwerlastverkehr schon ohne das drohende Verbot auf der Evinger Straße zwischen 10 und 67 Prozent zugenommen, auf der Kemminghauser Straße zwischen Evinger Straße und Walther Kohlmann-Straße 15 bis 21 Prozent“, berichtet Petra Frommeyer.
Und auch im Stadtbezirk Scharnhorst beschweren sich schon heute die Anwohner an der Hostedder und Lanstroper Straße über die Lkw-Verkehre vor ihrer Haustür. Wenn nun der gesamte Lkw-Durchfahrtsverkehr in Ost-West-Richtung auf den äußeren Autobahnring gezwungen wird, werden wir einen weiteren Anstieg der Belastung in den Stadtteilen entlang der A2 erleben, heißt es in der CDU-Stellungnahme.
Jürgen Focke: “Wir leben alle von und mit dem Güterverkehr auf der Straße. Die heutige solidarische Verteilung der Verkehre auf die drei Ost-West-Achsen über A2, B1 und A45/A1 will die SPD jetzt zugunsten einer Mehrbelastung vor allem für die nördlichen Stadtteile Dortmunds aufgeben. Mit dieser Entscheidung entpuppt sich das aufgeblasene ,Nordwärts'-Projekt des Oberbürgermeisters als schlichte Beruhigungspille für den ohnehin strukturschwachen und belasteten Norden unserer Stadt.“
"Geräuschpegel für viele Brechtener kaum zu ertragen"
Kaum war der Schwenk der SPD, die im Rat am Donnerstag (28.3.) für das Fahrverbot der Lkw auf der B1 stimmen will, bekannt geworden, hat sich der Brechtener Mirko Deik, Sprecher der Interessengemeinschaft Lärmgeschädigter der A2, an die CDU-Orts- und Ratspolitiker gewandt: „Seit dem sechsstreifigen Ausbau der A2 ist der Geräuschpegel für viele Brechtener kaum zu ertragen. Wir sind eingekesselt vom Lärm der A2 und von der Evinger Straße. Betroffen sind übrigens nicht nur die Bürger, die direkt an der A2 wohnen, sondern auch die in der zweiten und dritten Reihe.“
Dass der Lkw-Verkehr jetzt noch mehr zunehmen soll, ruft seinen Kampfgeist auf den Plan. „Und wie in den Jahren zuvor werden wir die Menschen hier unterstützen“, sagt CDU-Ratsvertreter André Buchloh. Nach seiner Ansicht spielt die SPD die Interessen der Anwohner der B1 gegen die der Anwohner an der A2 aus.
Autor:Ralf K. Braun aus Dortmund-Ost |
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