Kein Saufraum für die Nordstadt

„Der Saufraum nach Kieler Vorbild ist gescheitert. Wie vorhergesehen hat sich niemand auf die Ausschreibung beworben. Der Rat sollte dieses Projekt deshalb als erledigt ansehen“, fasst der ordnungspolitische Sprecher der SPD-Fraktion, SPD-Ratsmitglied Dirk Goosmann, die Beratungen der SPD-Ratsfraktion zum Saufraum zusammen.
In der Tat bleibt der von CDU, FDP und Grünen favorisierte Saufraum am Nordmarkt nicht nur bei den Dortmunder Fachleuten ohne Interesse.
Selbst in Kiel sei der dortige Saufraum ohne Erfolg. In der Kieler Nordstadt bildeten sich weiter öffentliche Trinkerszenen, der die Stadt Kiel nunmehr mit kontrollierten Freiluftanlagen entgegentreten will, so die SPD weiter.
„Mehr Beweise, dass so ein Saufraum in Dortmund auch nicht trägt, braucht es nicht. Der Rat der Stadt ist gut beraten, alle Beschlüsse zum Saufraum aufzuheben“, so Dirk Goosmann weiter.
Die SPD-Fraktion schlägt vor, die Fördermittel des Landes in Höhe von rund 170.000 Euro vielmehr in tagesstrukturierende Maßnahmen für alkoholkranke Menschen am Nordmarkt zu investieren:
"Zum Beispiel bietet die Werkstatt „Passgenau“ des Diakonischen Werkes ganz hervorragend stundenweise Arbeitsgelegenheiten am Nordmarkt an. Dadurch gelingt es sichtbar, Menschen an Arbeit heran zu führen und vom Aufenthalt auf dem Nordmarkt mit entsprechenden Alkoholkonsum abzuhalten."
Die SPD-Fraktion findet es skandalös, dass eine Einrichtung wie die Werkstatt „Passgenau“ von der Neuordnung der Arbeitsmarktinstrumente durch die Bundesregierung in existenzbedrohender Weise gefährdet wird.
"Hier werden Arbeitsgelegenheiten in großem Stil wegbrechen und Qualifizierung und Betreuung von Maßnahmeteilnehmern durch Kürzung von Trägerpauschalen besonders leiden. Die Fördermittel, die eigentlich für den Saufraum vorgesehen waren, könnten helfen, diese Werkstatt am Nordmarkt zukünftig zu erhalten."

Autor:

Lokalkompass Dortmund-City aus Dortmund-City

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