Gekämpft und doch verloren - Das Aus für Eving
Sie haben sich mit Händen und Füßen gewehrt. Und nun stehen sie am Ende wohl doch im Regen. Jetzt kann Eving nur noch ein Wunder helfen. Sie haben gekämpft und gehofft. Am Donnerstag wich die Hoffnung tiefer Enttäuschung. Für die Stadtbezirke Eving und Huckarde scheint das Ende gekommen.
Die Stadtbezirke Huckarde und Eving werden aufgelöst. Das hat am Donnerstag Abend der Rat der Stadt Dortmund in geheimer Abstimmung entschieden.
Mit 49:44 Stimmen wurde ein entsprechender Antrag von CDU, Grünen und FDP-Bürgerliste angenommen. Dieser sieht eine Verschmelzung der Bezirke Mengede und Huckarde sowie Scharnhorst und Eving vor. Die SPD hatte vergeblich für die Beibehaltung von zwölf Stadtbezirken in Dortmund geworben. Auch mit ihrem Vorschlag, einen Bürgerentscheid durchzuführen, fanden die Sozialdemokraten keine Zweidrittel-Mehrheit.
„Wir sind sehr enttäuscht“, erklärten die Bezirksbürgermeister Helmut Adden (Eving) und Harald Hudy (Huckarde) unmittelbar nach der Abstimmung, die das Ende ihrer Stadtbezirke bedeuten dürfte. Beide SPD-Politiker hatten auch in Reden vor dem Rat noch einmal dafür geworben, ihren Stadtbezirken die Selbstständigkeit zu erhalten.
Die Abstimmung im Rat ist das vorläufige Ende einer monatelangen Debatte um die künftigen Struktur der Stadtbezirke in Dortmund. Noch unmittelbar vor der Ratssitzung hatte die SPD versucht, mit einer Demonstration vor dem Rathaus Druck auf die anderen Parteien auszuüben.
Vor einigen hundert Bürgern sprach sich auch Oberbürgermeister Ullrich Sierau für den Erhalt der Stadtbezirke Huckarde und Eving aus. Starke Stadtbezirke seien ein Teil der „politischen Kultur der Stadt“und ein „Grund, warum Dortmund so erfolgreich ist“.
Auch die Bezirksbürgermeister Adden und Hudy meldeten sich zu Wort. Sie widersprachen dem Argument, mit der Verringerung der Stadtbezirke werde ein Beitrag zur Haushaltskonsolidierung geleistet. Adden: „Die Entscheidung hat mit Geld nichts zu tun. Hier sollen zwei SPD-geführte Stadtbezirke platt gemacht werden.“
Nachdem die Fraktionen sich nicht auf einen Termin sowie eine genaue Fragestellung für einen möglichen Bürgerentscheid einigen konnten, folgte in der geheimen Abstimmung das Ende für Eving und Huckarde. „Jetzt rettet uns noch, die Änderung der Hauptsatzung der Stadt zu verhindern“, erklärte ein niedergeschmetterter Helmut Adden. Dafür ist allerdings eine qualifizierte Mehrheit nötig. Die Chancen dafür stehen ähnlich wie die auf ein Überwintern in der Champions League für den BVB. / Von Ralf Michalak und Andreas Meier
Autor:Lokalkompass Dortmund-Nord aus Dortmund-Nord |
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