Anti-Bullenmast-Bürgerinitiative "Pro Natur in Grevel" gegründet // Stadt soll Bauantrag nicht genehmigen
In fast direkter Nachbarschaft - im Hinterhof der Familie Schmid an der Greveler Straße 192 - hat sich jetzt offiziell die Bürgerinitiative (BI) "Pro Natur in Grevel" gegründet, die sich gegen die von einem ortsansässigen Landwirt an der Greveler Straße 222 beantragten Futter- und Güllesilos wendet. "Perspektivisch geplant sind riesige Bullenmast-Hallen für circa 550 Rinder", warnt Udo Domanski, einer der unmittelbar betroffenen Anwohner, der als Sprecher der BI fungiert.
Als stellvertretender BI-Sprecher hat der aus acht Familien bestehende Gründungskern der Bürgerinitiative Rene Schmid gekürt; für die im Aufbau befindliche Internet-Homepage zeichnet Roger Ripinski verantwortlich.
An die Stadt Dortmund richtet die BI "Pro Natur in Grevel" die dringende Bitte, die erheblichen öffentlichen Belange bei der Beurteilung des Vorhabens zu berücksichtigen und die beantragte Baumaßnahme nicht zu genehmigen.
"Wir möchten die geplante Baumaßnahme auf der bisher ausschließlich als Acker genutzten Fläche an der Greveler Straße 222 unter allen Umständen verhindern", kündigte Udo Domanski gegenüber Nord- und Ost-Anzeiger an: "Die Begründungen für den Bauantrag sind ja geradezu hanebüchen."
Und die "Familien-BI" wächst: Bereits nach kurzer Zeit haben sich weitere interessierte Mitstreiter aus dem Dortmunder Nordosten gemeldet. "Mit dem BUND, dem Initiativkreis Naturlehrpfad ,Alte Körne', die uns ihre vollste Unterstützung zugesagt haben, und örtlichen Parteivertretern arbeiten wir bereits intensiv zusammen", ergänzte Domanski.
Einsetzen wolle man sich für die Erhaltung der geschützten Grüngürtel, für den Fortbestand der Wildtier-Vielfalt, aber gegen massive Eingriffe in den Naturschutz und gegen die bauliche Zerstörung zusammenhängender Landschaft, kündigt die noch junge BI "Pro Natur in Grevel" an. Deren Sprecher Udo Domanski und Rene Schmid verweisen, dass sich hier - zwischen den drei Kern-Naturschutzgebieten "Kurler Busch", "Alte Körne" und "Lanstroper See", zwischen den Orten Lanstrop, Kurl, Grevel und Scharnhorst - für die Natur wichtige und daher besonders erhaltenswerte Freiluftzonen befinden.
Und wenn nun auf dieser ökologisch bedeutsamen Fläche für ein landwirtschaftliches Unternehmen größere Baumaßnahmen in Form von Futtersilos und Güllesilo beantragt, perspektivisch sogar "riesige Bullenmast-Hallen für circa 550 Rinder geplant" seien, seien negative Folgen für Landschaft, Gewässer und Boden offensichtlich, warnt die Bürgerinitiative: "Erhebliche Belästigungen durch permanenten Lärm und unangenehme Gerüche für die umliegende Bevölkerung wird es geben."
Autor:Ralf K. Braun aus Dortmund-Ost |
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