Natur fängt vor der Haustür an
Stare über dem Brechtener Ortskern (1)
Ein Star erobert Brechten:
Zunächst war es nur ein einzelner Geselle, wahrscheinlich die Vorhut aus dem Süden - denn zumindest die Stare in unserem Bereich sind Zugvögel - der auf dem Brechtener Kirchplatz auf Futtersuche war. Mittlerweile gibt es einen ganzen Clan, der sich hier zum Schwätzchen trifft. Direkt eingezogen am Kirchplatz ist aber nur einer. Auf den ersten blick ähnelt der Star einer Drossel, schaut man genauer hin, erkennt man schnell die Unterschiede. Das Federkleid ist gepunktet, er ist etwas kleiner und spätestens wenn er mit Trippelschritten vorwärts läuft, während Drosseln sich eher hüpfend vorwärts bewegen, weiß man, dass es sich nicht um eine Drossel handelt.
Auch in der Luft erkennt man Unterschiede, die Flügel des Stars wirken während des Flugs dreieckig und spitz.
Einzug ins Zimmer mit Zentralheizung:
Als auch Madame aus dem Süden eintraf, stellte unser Star ihr das Zimmer mit Kamin vor. Es schien ihr zu gefallen, also wurde noch ein bisschen der Eingang vergrößert und schon konnte das Paar Einzug halten. Der Kamin sorgte in diesem kalten Frühjahr für einen schönen warmen Rücken. In der Regel nisten Stare in Baumhöhlen, im Siedlungsbereich auch in Nistkästen und natürlich wie hier in Hohlräumen an Gebäuden aller Art.
Stare führen eine Brutehe, heißt dass aufeinanderfolgende Bruten mit verschiedenen Weibchen keine Seltenheit sind, es soll sogar vorkommen, dass ein Star gleichzeitig mit mehreren Weibchen verpaart ist (Quelle Wikipedia).
Nachwuchs will gefüttert werden:
11 bis 13 Tage wird gebrütet, dann schlüpfen die jungen Stare und für die Eltern beginnt Schwerstarbeit, denn der Nachwuchs hat Hunger. Stare bewegen sich in Schwärmen, nur am Brutplatz leben sie allein; in einem kleinen Umkreis von ca. 10 m verteidigen sie ihren Bereich, Nahrungsflächen hingegen werden gemeinsam genutzt. Der Star ist ein Allesfresser, im Frühjahr bevorzugt er am und im Boden lebende Wirbellose wie Insekten, Regenwürmer und kleine Schnecken. Im ganzen Trupp trippeln die Stare morgens und abends über den Kirchplatz, um einen Happen zu erwischen.
Danach schwirren sie in die Umgebung aus, vielleicht liegt es an der Katze oder an den Krähen und Elstern, die auch hier unterwegs sind.
Immer wenn ein Elterntier die Bruthöhle betritt, gibt es Getöse, wahrscheinlich will jedes Jungtier seinen Anteil, man fühlt sich an Freibadlärm erinnert.
Im Sommer und Herbst bevorzugen Sie Obst und Beeren, mal schauen, ob sie mir dann immer noch sympatisch sind.
Sie finden im Anhang noch ein paar Fotos.
Zu Teil 2 gelangen Sie hier:
Autor:Martina Seeliger aus Lünen |
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