Naturschützer vom Verein AGARD bitten Naturfreunde um Mithilfe // Hygiene auch im Wald wichtig
Salamanderpest in Dortmund

"Lurchi" in Gefahr: Der Feuersalamander droht in Dortmund auszusterben. Der Hautpilz Bsal breitet sich aus. | Foto: Dietmar Kämmer/AGARD
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  • "Lurchi" in Gefahr: Der Feuersalamander droht in Dortmund auszusterben. Der Hautpilz Bsal breitet sich aus.
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Wäre der so prägnant schwarzgelb gefärbte Lurch nicht schon von einer bekannten Schuhmarke vereinnahmt und gäbe es nicht bereits Biene Emma, wäre der Feuersalamander ein ideales tierisches Maskottchen für den BVB. Doch "Lurchi" ist in Gefahr - auch in Dortmund: Nicht das Coronavirus, doch ein Hautpilz namens Bsal bedroht den zur Tier-Klasse der Amphibien und Ordnung der Schwanzlurche zählenden Salamander. Die Amphibienschützer der AGARD rufen zur Mithilfe auf.

In Dortmund sind von den Amphibienarten der Laubfrosch seit 1962 und die Gelbbauchunke seit 1985 verschollen bzw. regional ausgestorben. Dasselbe Schicksal droht nun auch dem Feuersalamander, einer Art, die man in den letzten Jahren noch häufig in den Dortmunder Wäldern beobachten konnte. Im Dezember 2019 wurden zwei tote Feuersalamander im Dellwiger Bachtal gefunden, ein weiteres totes Tier wurde Anfang Februar 2020 im Kruckeler Wald entdeckt.

An den Tieren wurde der seit 2013 beschriebene tödliche Amphibien-Hautpilz Batrachochytrium salamandrivorans, kurz Bsal, nachgewiesen, der eingeschleppt aus Südostasien in den Niederlanden, in der Eifel und in Essen schon ein Massensterben des Feuersalamanders verursacht hat.
Für die Verbreitung dieses Pilzes trägt der Mensch eine große Verantwortung. Die Sporen von Bsal können sich, zum Beispiel über den Kontakt mit Waldboden und Schlamm an Schuhen und Autoreifen anheften und somit weitergetragen werden. Daher sollten bei Spaziergängen im Wald, die Wege nicht verlassen werden. Dies gilt auch für Hunde und Mountainbiker. Wer in Wäldern unterwegs ist, sollte die Schuhe und Reifen seines Fahrzeugs gründlich von anhaftender Erde befreien und desinfizieren, bevor er sich in einen anderen Waldbereich begibt.

Um eine weitere Ausbreitung und Verschleppung dieser Krankheit durch den Menschen zu verlangsamen, müssen die Hygienemaßnahmen des LANUV (Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen) eingehalten werden. Weitere Informationen hierzu gibt es unter: https://www.lanuv.nrw.de/fileadmin/lanuv/natur/dokumente/20160301_ag_amphibienkrankheiten_neu.pdf

Aufruf:
- Wer Feuersalamander beobachtet, sollte dies dem Verein AGARD (Amphibien- und Reptilienschutz in Dortmund und Castrop-Rauxel) per E-Mail an naturschutz@agard.de bzw. unter Tel. 0231/128590 melden. Dies gilt auch für lethargische oder tote Tiere. Dabei gilt: Bitte die Tiere nicht berühren!
- AGARD e.V. kümmert sich um die Funde und gibt die Informationen dann an die Universität Braunschweig und das Umweltamt der Stadt Dortmund weiter.

"Lurchi" in Gefahr: Der Feuersalamander droht in Dortmund auszusterben. Der Hautpilz Bsal breitet sich aus. | Foto: Dietmar Kämmer/AGARD
"Lurchi" in Gefahr: Der Feuersalamander droht in Dortmund auszusterben. Der Hautpilz Bsal breitet sich aus. | Foto: Dietmar Kämmer/AGARD
Autor:

Ralf K. Braun aus Dortmund-Ost

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