Das alte Dorf Brechten
Eichenprozessionsspinner wurde entfernt
Sperrung aufgehoben
Für mehrere Tage durfte der Kirchplatz in Dortmund-Brechten nicht betreten werden, denn man hatte in einer der Eichen das Nest eines Prozessionsspinners entdeckt. Sieht gar nicht so schlimm aus, aber einmal da, vermehren sie sich.
Heute nun rückte ein Höhenkletterer den Krabbeltierchen zu Leibe und setzte dem Spuk ein Ende. Nicht nur die Kirchengemeinde, auch die Anwohner waren erfreut, die ungebetenen Gäste wieder los zu sein.
Suche von unten:
Zunächst betrachtete der Fachmann die Lage vom Boden aus und entdeckte mit geschultem Blick auch gleich weitere Nester. Was von unter wie ein Spinnweb aussieht, entpuppt sich aus der Nähe als Unterkunft der fiesen Krabbler.
Während das "Ursprungsnest" mit der Leiter entfernt werden konnte (siehe Titel), liegen die anderen höher und sind mit der Leiter nicht erreichbar. Zunächst muss das Seil, an dem hinterher geklettert werden soll, in die Höhe. Dazu wird ein kleines Seil mit einem Gewicht über den passenden Ast geworfen, danach mit dem kleinen Seil das große hochgezogen. Präzisionsarbeit.
Jetzt wird das große Seil unten am Stamm einer der Eichen "verankert".
Es kann losgehen:
Erst einmal hochhüpfen, "gemütlich" hinsetzen und alles festzurren.
Danach sieht es fast so aus, als wolle er mit kleinen Trippelschritten eine Treppe hochgehen und er gewinnt zusehens an Höhe.
Oben angekommen, wird noch ein bisschen geklettert, geschaut, ob weitere Nester zu sehen sind und dann geht es an die Beseitigung.
Beseitigung der Nester
Zunächst werden die Nester mit einer genau für diese Zwecke hergestellten Flüssigkeit - die übrigens ungiftig ist - verklebt, so dass keine der Raupen mehr entkommen kann.
Danach werden sie in einen Gefrierbeutel verpackt, natürlich mit Handschuhen, Schutzkleidung und Atemschutzmaske. Während ein "Sauger" nur an der Oberfläche bleibt, prockelt der Fachmann auch unter der Borke, damit nicht eine Raupe entkommt, denn ein ausgewachsener Spinner legt 100 bis 200 Eier.
Gut verpackt segelt das entfernte Nest am Ende zu Boden. Erinnert ein bisschen an Hundebesitzer, die den Kot ihres Lieblings mit sich herumschleppen.
Insgesamt 8 solcher Tütchen werden am Ende eingepackt.
Es war eine spannende Angelegenheit, die man nicht jeden Tag zu sehen bekommt und ich war nicht die einzige, die dieses Schauspiel verfolgt hat. Vielen Dank auch an den Fachmann, der uns zuschauen ließ und freundlich die Fragen der Anwohner beantwortete.
Autor:Martina Seeliger aus Lünen |
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