Lanstroper Siedler haben allerlei Rückmeldungen, Hinweise, ein Album und eine Festschrift erhalten
Schützen-Neugründung nach dem Krieg gescheitert

Auch dieses und weitere Fotos (siehe unten) vom letzten Lanstroper Schützenfest 1938 hat Siedergemeinschafts-Vorsitzender Matthias Hüppe von Familie Schäckermann/Hangebrock erhalten. Heute eher ungewöhnlich: ein Rindviech als Reittier (rechts am Bildrand)! | Foto: Archiv Ingeborg Hangebrock
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  • Auch dieses und weitere Fotos (siehe unten) vom letzten Lanstroper Schützenfest 1938 hat Siedergemeinschafts-Vorsitzender Matthias Hüppe von Familie Schäckermann/Hangebrock erhalten. Heute eher ungewöhnlich: ein Rindviech als Reittier (rechts am Bildrand)!
  • Foto: Archiv Ingeborg Hangebrock
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"Wer weiß noch etwas über Schützen in Lanstrop?" - Mit diesem Aufruf hatte der Nord-Anzeiger den Lanstroper Siedlergemeinschafts-Vorsitzenden Matthias Hüppe in der Ausgabe am 30. Januar bei seinen Recherchen hinsichtlich eines früheren Schützenvereins im Dorf unterstützen wollen. Nun liegen Hüppe nach einer Reihe von Rückmeldungen neue Informationen vor.

Nachdem eine von einem Schützen-Paar am Niederrhein im Trödel entdeckte historische Lanstroper Schützenköniginnen-Kette aus dem Jahr 1895 beim heimatkundlich interessierten Siedlervorstand gelandet war (der Nord-Anzeiger berichtete), hatte der Ehrgeiz Matthias Hüppe und seinen Stellvertreter Meinolf Schwering gepackt, mehr über diesen nicht mehr bestehenden Lanstroper Schützenverein in Erfahrung zu bringen.

Doch ihre Geschichtsforschung geriet ins Stocken. Ihre einzigen Infos konnten sie einem längst vergriffenen, 2001 veröffentlichten Buch der Heimatforscherin Anneliese Vahlhaus entnehmen, die leider 2014 verstorben ist und nicht mehr befragt werden kann. Vahlhaus hatte in ihrem Werk "Lanstrop - Das Dorf am Grenzpfahl der Großstadt Dortmund" in Wort und Bild über ein 1938 gefeiertes letztes Schützenfest in Lanstrop berichtet.

Nun freut sich Matthias Hüppe nach dem Aufruf im Nord-Anzeiger über bis dato sechs Rückmeldungen. "Sogar ein komplettes Foto-Album vom letzten Schützenfest vom 14. August 1938 von der Familie Schäckermann/Hangebrock habe ich bekommen," berichtet der Siedler-Chef. Zugeleitet hat man dem Heimatforscher Hüppe zudem das Bild einer alten Konzert-Eintrittskarte vom Schützen- und Volksfest 1908. Zudem kann Hüppe darüber berichten, dass sein Stellvertreter Meinolf Schwering die Festschrift von 1938 mit einer Chronik gefunden hat. "Diese habe ich aber noch nicht erhalten", so Hüppe. Und sie müsste noch ausgewertet werden, ist zu ergänzen.

Vereinfahne im Stadtmuseum in Kamen?

"Hinweise haben mich auch zum Stadtmuseum nach Kamen geführt, wo eventuell auch noch die Vereinsfahne vorhanden ist", erzählt Matthias Hüppe: "Unsere Dorfhistorikerin Anneliese Vahlhaus wollte ihre Sammlung von alten Dingen gesichert wissen und in Dortmund gab es da wohl nur wenig Interesse, so dass Kamen zugegriffen hat. Alle Dinge, die keinen direkten Bezug zu Kamen haben, würde man aber den Lanstropern überlassen", so Hüppe. Nach Corona soll es dazu einen Termin geben. "Optimal wäre es natürlich, wenn solche Dinge im Haus Wenge ausgestellt werden könnten, wenn dort endlich ein Bürgerhaus eröffnet", hofft der Heimatkundler.

Und Hüppe weiß inzwischen, dass es nach 1945 wohl Versuche gegeben habe, den Schützenverein wieder zu aktivieren. "Letztlich ist es aber direkt nach dem Krieg am Desinteresse der Lanstroper Bevölkerung gescheitert", stellt er fest.

Zudem berichtet Hüppe über eine gewisse Nähe der Schützen zu den Nationalsozialisten. So sei die Festschrift von 1938 mit einem Hakenkreuz versehen. "Und auf den Bildern sieht man den Hitlergruß. Ob das am Ende auch Einfluss auf die Neugründung hatte, kann man schwer sagen", so Hüppe. Nach einer mündlichen Überlieferung soll es aber laut Hüppe so gewesen sein, dass "die Herren, die eine Neugründung geplant hatten, eher die Nähe zur Partei hatten, und dass dies der Mehrheit der Lanstroper nicht gepasst hat."

 Siedler-Vorsitzender Matthias Hüppe freut sich indes über weitere Rückmeldungen, Tipps, Fotos und Fundstücke in Sachen Lanstroper Schützen. Kontakt/E-Mail: Matthias.Hueppe@t-online.de .

Autor:

Ralf K. Braun aus Dortmund-Ost

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