"Den Nehm' wir" - Gedichte von Günther Nehm in der Obdachloseninitiative Gast-Haus e.V.
Die Obdacheloseninitiative Gast-Haus bietet ihren Gästen mehrfach im Jahr Kulturgenuss in ihren Räumen an. Am 7.5.2012 war Peter Sturm zu Gast, der die Anwesenden eine Stunde lang unter dem passenden Wortspiel-Titel "Den Nehm' wir" mit Gedichten und Balladen vom bekannten Dichter Günter Nehm unterhielt. Mit Akkordeon und einer guten Prise eigenem Humor brachte er den Gästen den Mann näher, der schon mit 10 Jahren erste Gedichte geschrieben hatte.
Peter Sturm kannte Günter Nehm persönlich. „Er war ein verkanntes Genie und hat auch nie viel Werbung für sich gemacht. Dennoch sind nach 1975 einige Gedichtbände von ihm erschienen, wie beispielsweise „Verspektiven“, sagt er über den 2009 verstorbenen Dichter. Nehm hatte sich komischen, aber auch nachdenklichen Gedichten verschrieben und gab sich auch gerne der Sprachakrobatik hin – darin war er Meister seines Fachs. Er war auch Vorsitzender des deutschen Schüttelreimvereins. Kein Wunder also, dass Schüttelreime in denen ,ein „Kolib-Bri(e)“ den gleichnamigen Käse als Lieblingsspeise hatte oder „Mela-nie“ zu ihrer Hochzeit sagte, die Gäste beim Kulturabend im Gast-Haus ebenso erheiterten, wie die von Sturm vertonten Balladen des Dichters, der lange in Recklingshausen lebte. Vor einigen Jahren hatte er Peter Sturm gebeten, diese Balladen mit Musik zu unterlegen. Diese wurden nun schwungvoll mit dem Akkordeon vorgetragen.
Nicht zu kurz kamen auch Werke über die Kunstfigur, die Günter Nehm erschaffen hatte: den Dichter Reimund Prosa, ebenfalls ein Wortspiel aus den Begriffen „Reim und Prosa“. Diesem Zeitgenossen widerfahren in einem Gedichtband die unglaublichsten Dinge, die bei den Zuhörern zu herzhaftem Gelächter führten. Neben den Gedichten und Balladen würzte Peter Sturm den Abend mit Anmerkungen, Anekdoten und Wissenswertem über den Dichter. Sein Publikum wollte ihn nach einer Stunde ungern ziehen lassen und so gab es noch ein paar weitere Gedichte als Zugabe - und ein Schmunzeln auf manchem Gesicht als Mitgebsel.
Autor:Bianca Sprungala aus Dortmund-Nord |
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