Schülerinnen und Schüler musizieren im digitalen Streicherklassen-Unterricht
Am Heisenberg-Gymnasium wird online gegeigt
Am Evinger Heisenberg-Gymnasium (HeiG) findet auch während des Lockdowns der Streicherklassen-Unterricht regelmäßig statt. Nur werden die Schülerinnen und Schüler in kleinen Gruppen jetzt online unterrichtet.
"Auf diesem Wege gelingt es, in der gegenwärtigen etwas tristen Zeit ein wenig Freude durch das gemeinsame Musizieren zu vermitteln", findet nicht nur Musik- und Deutschlehrerin Andrea Aufmkolk.
Auch wenn die Schulen zurzeit verwaist erscheinen und das gesellschaftliche Leben aufgrund des Lockdowns weitgehend heruntergefahren ist, musizieren die Schülerinnen und Schüler der Streicherklassen im Distanzunterricht online weiterhin miteinander.
Geige, Bratsche, Cello oder Kontrabass gewählt
Die Kinder der Streicherklasse lernen jeweils ein Streichinstrument ihrer Wahl - Geige, Bratsche, Cello oder Kontrabass. Sie haben sich zu Beginn der Zeit am HeiG für das Musikprofil entschieden und besuchen nun die Musikklasse.
Normalerweise findet der gemeinsame Instrumentalunterricht, der von Lehrer*innen der Musikschule und des Heisenberg-Gymnasiums erteilt wird, zweimal wöchentlich statt. Besondere Erlebnisse stellen die Schulkonzerte dar, auf die sich die Kinder konzentriert vorbereiten und die ihnen erste aufregende Auftritte vor einem großen Publikum ermöglichen.
Doch in diesem Schuljahr läuft leider alles anders.
Um aber auch während des Lockdowns ein Gefühl von Normalität sowie Freude an der Musik zu vermitteln, haben die 60 Kinder der Klassen 5c und 6c nun in Zweier-Gruppen Online-Unterricht. So haben die drei Lehrer*innen eine Einteilung aller Schüler vorgenommen, die trotz des Lernens auf Distanz individuelle Betreuung und Nähe zulässt.
Bei der Umsetzung sind Engagement und Kreativität gefragt, da alternative Wege der Kommunikation gefunden werden müssen. Noten werden online verschickt, auch Tonaufnahmen, die das Üben neuer Stücke erleichtern.
Und einige Kinder können ihre Instrumente schon alleine mithilfe einer App stimmen. Doch gelegentlich bringen Eltern besonders verstimmte Instrumente in die Schule, damit diese professionell „verarztet“ und bei Bedarf neue Saiten aufgezogen werden können.
Musiklehrerin Andrea Aufmkolk ist fasziniert
"Es ist faszinierend zu sehen, wie toll die Kinder sich auf den digitalen Musikunterricht einlassen", findet Lehrerin Andrea Aufmkolk: "Zuverlässig, technisch souverän und in der Regel gut gelaunt schalten sie sich in ihre Online-Stunde. In den kleinen Gruppen sind schnell Lernerfolge zu beobachten. Wir haben teilweise mehr Zeit füreinander. Und wenn das Internet mal wieder versagt, tragen wir es mit Humor."
Aber natürlich geht nichts über das gemeinsame Musikerlebnis live in der Gruppe. "Wir hoffen, dass das bald wieder möglich ist", sagt die Musiklehrerin. "Auch für unser Schulorchester, das sich in Kooperation mit der Jungen Oper auf einen Auftritt im Opernhaus vorbereitet und zurzeit eine Operette einstudiert, wäre es absolut bedauerlich, wenn dieses Projekt im nächsten Sommer coronabedingt nicht realisiert werden kann."
Und falls man doch noch längere Zeit mit Einschränkungen leben muss, sind ersatzweise digitale Präsentationen der Streicherklassen, der Streicher-Arbeitsgemeinschaft (AG) und des Schulorchesters auf der Schul-Homepage geplant.
Autor:Ralf K. Braun aus Dortmund-Ost |
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