Parkinson Youngster e.V
Kein schon reden von Parkinson

Als Parkinson Erkrankte bin ich nun mal von einer bisher unheilbaren, schweren neurologischen Erkrankung betroffen. Oder ich benutze den Ausdruck „Chronisch krank“. Diese Umschreibung hört sich nicht so schlimm an, deswegen bleibt es aber die selbe Misere. Ich kann natürlich nicht immer die Stärkste sein, schafft wohl niemand. Dann sitze ich da und weine, meistens wenn ich schreibe. Den Druck kompensiere ich gerne beim schreiben, dabei fällt es mir leicht, meine Gedanken zu sortieren.
Was ich euch damit aber sagen möchte, es wird sich nix an der Diagnose ändern. Die ist da, damit muß ich leben und zurechtkommen. Also muss ich eine Entscheidung treffen. Mein Leben auf dieser Welt genießen oder resignieren und somit aufgeben.
Bei der Parkinson Erkrankung gibt es ein Paradoxem. Zum einen nehme ich Medikamente, z.B. welche die zur Gruppe der Agonisten (Agonisten) sind Wirkstoffe, die einem bestimmten Hormon oder einem Neurotransmitter so ähnlich sind, dass sie auf dessen Rezeptoren wirken und sie aktivieren.), die mir helfen meine Symptome zu unterdrücken. Diese verschaffen mir mehr Lebensqualität. während sie gleichzeitig äusserst negative Begleiterscheinungen auslösen. Impulsekontrollstörungen!
Impulskontrollstörungen, durch die betroffene Menschen nicht dazu fähig sind, ihrem Impuls zu widerstehen. Kaufsucht, Sexsucht, Spielsucht, Fresssucht sind wohl die am häufigsten auftretenden.
Ich schaffe mir mit der zur Zeit auf dem Markt zugelassenen Medizin eine Erleichterung der Symptomatik, um gleichzeitig Grundsteine für weitere Folgeerkrankungen zu legen. Dagegen nimmt man dann wieder andere pharmazeutische innere Pflegeprodukte ein.
Ja das ist nur ein Teil der Behandlung, der aber eine Vielzahl von Nebenwirkungen der Behandlung mit sich bringt. Ich sehe mich der priekären Lage ausgesetzt, abzuwiegen was mir lieber ist. Möchte ich Symptome wie Zittern (Tremor), Gang Unsicherheit (Posturale Instabilität), Schmerzen, Krampf und Steifheit (Rigor) oder möchte ich Übelkeit, Schlafprobleme, die vorher genannten Impulkontrolstörungen?
Der Katalog an kostenlosem Zubehör der Parkinson Erkrankung ist groß!
Ich selbst habe 18 Jahre lang mein Leben ohne Medikamente ertragen, mit einem Tremor (Zittern), der mich oft an den Rand des Machbaren drängte. Heute möchte ich nicht mehr ohne Medikamente leben. Trotz der Nebenwirkungen der Medikamente.
Ich selbst habe relativ schnell verstanden was nun hier los ist mit mir. Ich war schon immer diejenige die sich nicht aufgibt. Aus diesem Grund ist die Selbsthilfe bei Parkinson Youngster mehr für mich, es ist meine tiefe innere Einstellung.
Mit der Selbsthilfe zeige ich anderen Erkrankten und von Parkinson betroffenen Menschen (Angehörige), dass es auch möglich ist, mit einer so schweren Erkrankung weiter zu leben.
Ich möchte in die Welt schreien, dass es uns Erkrankte gibt, wir jeden Tag kämpfen und etwas mehr Empathie verdient haben.
An der Kasse im Supermarkt bin ich eben langsam, ja aber das hat seinen Grund.
Ich setze mich mit meiner Aufklärungsarbeit dafür ein, damit Betroffene nicht wie ich 22 Jahre auf die Diagnose warten müssen.
Mit Parkinson Youngster zeigen wir Wege auf, reichen Hilfesuchenden die Hand.
Gemeinsam erfahren wir, dass es trotzdem noch viele schöne Momente gibt für die es sich lohnt zu kämpfen.
Ich bin Nadine, 37 Jahre jung, Diagnose Parkinson mit 35 Jahren.
Mein Tremor begleitet mich seit ich 14 Jahre jung bin.
Daher ist es mir ein großes Anliegen, den Menschen die Wichtigkeit der Selbsthilfe ans Herz legen. Denn man kann so eine Erkrankung alleine nur sehr schwer verkraften.

Autor:

Nadine Mattes aus Dorsten

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