120 Frauen treffen sich sonst in der Frauenhilfe / Vorsitzende bleiben telefonisch erreichbar
Ein offenes Ohr

Erika Weise und Gabi Strauch beteiligen sich gern an der Telefon-Aktion der Frauenhilfe, um die Frauen nicht allein zu lassen.  | Foto: Archiv-Foto: PP
  • Erika Weise und Gabi Strauch beteiligen sich gern an der Telefon-Aktion der Frauenhilfe, um die Frauen nicht allein zu lassen.
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Kein herzliches Willkommen, keine tröstliche Umarmung beim vierzehntägigen Frauenhilfe-Treffen, keine Andacht und auch keine Lesungen. Das hat es in der über 100-jährigen Frauenhilfe-Geschichte nicht gegeben. Die Dattelner Frauenhilfe-Vorsitzenden haben jedoch auch in Corona-Zeiten einen Weg gefunden, ihre Frauen nicht allein zu lassen.
Schon seit vielen Generationen treffen sich Frauen in der Evangelischen Frauenhilfe. "Früher war es üblich, dass Frauen nach ihrer Heirat der Frauenhilfe beitraten", weiß Erika Weise, Vorsitzende der Frauenhilfe Datteln NordWest.

Hilfe in der Not

Hier treffen sie sich regelmäßig zu gemeinsamen Veranstaltungen, haben Ansprechpartnerinnen und finden Hilfe in der Not. Regelmäßig Krankenbesuche sind auch heute noch selbstverständlich. Besonders ältere oder verwitwete Frauen freuen sich auf die 14-tägig stattfindenden Frauenhilfetreffen im Etienne-Bach-Haus in Datteln.

100 bis 120 Frauen

In drei Frauenhilfe-Gruppen kommen so wöchentlich insgesamt regelmäßig 100 bis 120 Frauen im Alter von 60 bis über 90 Jahren zusammen. "Nach einer Andacht findet ein gemeinsames Kaffeetrinken statt, man unterhält sich und pflegt Kontakte. Anschließend folgt ein selbstgestaltetes buntes Programm. Oftmals jedoch werden auch Referenten zu aktuellen Themen oder Autoren zu Lesungen eingeladen", erzählt Erika Weise. So freuen sich die Damen zum Beispiel ganz besonders über die Besuche der VHS-Schreibwerkstatt Datteln. Die Hobby-Autorinnen, selbst im Seniorenalter, finden mit ihren Geschichten aus ferner und neuer Zeit stets großen Anklang und regen zu Gesprächen an.

Kontaktverbot in der Corona-Krise

All diese Treffen fallen in Zeiten der Corona-Krise und dem Kontaktverbot aus. Alle weiteren Angebote der Frauenhilfe und des Gemeindezentrums, wie das wöchentliche Marktcafé, der Buchverleih, die Klönstunde, die Altenstube, die Spieletreffen und die Bibelstunden können nicht stattfinden. Ebenso betroffen ist auch das Literatur-Café im Dattelner "Bücherwurm", das von der Frauenhilfe ins Leben gerufen wurde.

Hilfe durch Zuhören

"Das Fehlen der geliebten Veranstaltungen trifft die älteren Menschen zurzeit ganz besonders, da ja auch Kinder und Enkelkinder von Besuchen absehen sollen", sagt Erika Weise. "Auf der Suche nach Hilfe für unsere Frauen haben wir Vorsitzenden der Frauenhilfe NordWest, Mitte und Süd gemeinsam nach Lösungen gesucht. Da ja auch wir unsere Frauen nicht besuchen können, haben wir uns entschlossen, dass wir den Frauen regelmäßig zu jeder Zeit telefonisch unser Ohr leihen, ihnen zuhören und bei eventuellen Problemen versuchen, Hilfe zu finden."
Hilfe durch Zuhören ist das, was die Menschen in Zeiten der Corona-Krise am meisten brauchen.

Kontakt

Die Vorsitzenden der Frauenhilfe Datteln schenken ihren Mitgliedern gern ein offenes Ohr am Telefon unter den bekannten Rufnummern.
An der Aktion beteiligen sich die Frauenhilfe NordWest (Erika Weise, Gabi Strauch, Ingrid Goschke), die Frauenhilfe Mitte (Bärbel Zeitler, Karola Sperzel, Regina Boehlje) und die Frauenhilfe Süd (Renate Michaelsen und Team).

Autor:

Petra Pospiech aus Recklinghausen

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