"Integration ist ein beidseitiger Prozess"
Dieter Wirdeier hat seinen eigenen Weg der Integration vor Ort gewählt. Da er sich von der Integrationspolitik in Waltrop und Düsseldorf viel mehr versprochen hatte, ist der 59-jährige Bundesbeamte kurzerhand in einen muslimischen Moschee-Verein eingetreten, ohne zum Islam zu konvertieren.
Schon lange hat sich der Eisenbahner mit der Integration beschäftigt und festgestellt: „Von der Politik kommt nicht allzu viel“. So nahm er die Zügel selbst in die Hand und suchte Kontakt zu den Mitbürgern aus der Türkei. „Ich habe mit meiner Frau schon oft Urlaub in der Türkei gemacht und wusste, dass es sich um sehr offene Menschen handelt“, schwärmt er von der Gastfreundschaft der Türken.
Nach einigen Besuchen in der Moschee an der Sydowstraße stand sein Entschluss. „Ich habe den Vorsitzenden bei einem persönlichen Treffen gefragt, ob er seine Mitglieder fragen könnte, ob es in Ordnung ist, wenn ich in den Verein eintrete, ohne den Glauben zu wechseln.“ So war Dieter Wirdeiers Weg für die aktive Mitarbeit frei. „Ich habe mich bisher nie fremd gefühlt oder bin schief angeguckt worden, ganz im Gegenteil“, sagt er. „Integration ist ein beidseitiger Prozess“, erzählt der Waltroper und hofft, dass mehr Deutsche seinem Beispiel folgen. Für den Vorsitzenden der Ditip Moschee, Ali Osman Tokalak, war es nie ein Problem, dass auch Nicht-Muslime sich beteiligen. „Er erfüllt seine Aufgaben und hat viele neue Ideen.“ Ein weiterer Schritt in diese Richtung wäre der Aufbau eines Integrationsrates in Waltrop.
Autor:Björn Jadzinski aus Waltrop |
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