Wahlkampf auf Kosten der Sicherheit?

Die Plakatwand steht leider genau an einer Stelle, an der der Blick auf den von links kommenden Verkehr auf der Friedrich-Ebert-Straße nur schlecht möglich ist.
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  • Die Plakatwand steht leider genau an einer Stelle, an der der Blick auf den von links kommenden Verkehr auf der Friedrich-Ebert-Straße nur schlecht möglich ist.
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Nun ist es also mal wieder so weit, am 13. Mai wird hier in Nordrhein-Westfalen gewählt. Am ehesten wird uns dieser Termin deutlich, beobachten wir unsere nähere Umgebung, die sich scheinbar über Nacht in eine Plakat- und Schilderlandschaft verwandelt. Wahl bedeutet nun mal auch Werbung, sei sie nun informativ, reißerisch oder einfach nur lustig. Jeder Standort, der sich irgendwie anbietet, wird als Werbefläche genutzt, sei es das kleine Plakat an der nächsten Laterne oder aber die quadratmetergroße Stellfläche an irgendwelchen Kreuzungen.
Aber genau dort fange ich an, Bauchschmerzen zu bekommen, Wahlwerbung - ok, aber bitte nicht auf Kosten der Sicherheit. Genau das ist mir aber am Samstag an meinem Wohnort passiert. Direkt an der Ausfahrt meiner Siedlungsstraße zur Friedrich-Ebert-Straße bauten fleißige Helfer einer der etablierten Parteien ein überdimensionales Wahlplakat auf. Ich versuchte die beiden Helfer, die im Schweiße ihres Angesichtes diese Plakatwand stellten darauf hinzuweisen, das man als Fahrzeugführer, der versucht, sich auf die Hauptstraße einzufädeln, nur sehr schlecht von links kommende Verkehrsteilnehmer wahrnehmen könne. Damit hatte ich die "Büchse der Pandora" geöffnet. Nach dem unwirschen Kommentar, wieso ich die beiden denn deswegen so "anmachen" würde sagte mir der eine Arbeiter, schließlich müsse ich nur weit genug vorfahren, dann könne ich den fließenden Verkehr auch problemlos erkennen.
Ich gebe dem Arbeiter sogar recht, ich kann die Autofahrer, die von links kommen, dann problemlos erkennen. Aber die Fahrradfahrer, die auf dem Radweg dieser Hauptstraße fahren, die schauen sich dann leider bereits die Ölwanne meines Autos von unten an. Datteln hat in der Unfallstatistik eine der höchsten Unfallzahlen mit Radfahrern des gesamten Kreises Recklinghausen, aber offensichtlich wird dies beim Aufstellen solcher Schilder und Plakate nicht berücksichtigt. Es werden dort Gefahrensituationen geschaffen, die vermeidbar sind, völlig ungeachtet der Tatsache, ob nun der Radfahrer nicht ganz aufmerksam ist oder ein Autofahrer. Meine beste Ehefrau von allen (um mal Kishon zu zitieren) sagt in solchen Situationen immer, die dafür Verantwortlichen sollten vielleicht einfach mal ihren gesunden Menschenverstand einschalten, aber offensichtlich steht dabei das Ziel der Vernunft im Wege.
Wie dem auch sei, am 13. Mai ist die Wahl vorüber, hoffentlich sind dann auch diese Schilder möglichst schnell wieder in der Versenkung verschwunden... naja, bis zur nächsten Erotikmesse, Kanal- oder Parkfest... da werden diese Wände nämlich auch aufgestellt.
Nachtrag vom 19.04.2012:
Heute muss ich dem "Status quo" Rechenschaft zollen, denn gestern Abend wurde diese Gefahrenquelle durch die Verantwortlichen beseitigt, das Schild demontiert. Also auf jeden Fall ein Riesenlob an die Beteiligten, die damit bewiesen haben, dass es eben nicht um Wahlkampf um jeden Preis geht. Aber ich denke auch, dass vielleicht andere verantwortungsbewusste Bürger in ihrem näheren Umfeld schauen sollten, ob dort nicht auch solche Gefahrenquellen entstanden sind, um dies dann bei den Parteien bzw. Städten zu melden. Nur wo geredet wird, kann sich auch was ändern!

Die Plakatwand steht leider genau an einer Stelle, an der der Blick auf den von links kommenden Verkehr auf der Friedrich-Ebert-Straße nur schlecht möglich ist.
Ist man weit genug vorgefahren, um die Autofahrer zu erkennen, kann es für einen Fahrradfahrer bereits zu einer gefährlichen Situation gekommen sein.
Autor:

Holger Krause aus Datteln

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