Wie Spargelbauer-Familie Brauckmann-Berger aus Datteln die Corona-Krise meistert
"Wir wollen nicht klagen"

Auf dem Spargelfeld: Erntehelfer Emanuell aus Rumänien kam wieder gern zur Ernte nach Datteln und gehört fast schon zur Familie Brauckmann-Berger. | Foto:  Petra Pospiech
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Die Spargelsaison ist eröffnet und die Spargelbauern Matthias und Birgit Brauckmann-Berger aus Datteln berichten, wie sie es schaffen, in der Corona-Krise die gewohnte Qualität zu liefern und dabei für die Gesundheit und das Wohlbefinden ihrer Familie, ihrer Erntehelfer und ihrer Kunden zu sorgen.
 "Die Herausforderungen sind natürlich immens hoch. So eine Situation hat es in der traditionsreichen Geschichte unseres Hofes noch nicht gegeben", sagt Diplom-Agrarwirt Matthias Brauckmann-Berger und fügt sogleich lächelnd hinzu: "Doch wir wollen nicht klagen. Unsere Familie und all unsere Erntehelfer sind gesund und das ist die Hauptsache!"
In weiser Voraussicht haben Matthias und Birgit Brauckmann-Berger 26 ihrer langjährigen Erntehelfer aus Polen und Rumänien bereits zwei Wochen vor dem Einreise-Stopp auf ihren Hof geholt. "Doch das war gar nicht so einfach", berichtet Birgit Brauckmann-Berger.

Falschnachrichten in Polen und Rumänien

"Zu den zusätzlichen Kosten kam das große Problem, dass sowohl in Polen als auch in Rumänien Falschnachrichten in Umlauf sind. Diese besagen, dass die Corona-Krise in Deutschland so massive Ausmaße hat, dass hier niemand vor Corona sicher ist und Lebensmittel nicht zu erhalten sind."
Sogar langjährige Erntehelfer sind aus Angst vor Corona in ihrem Heimatland geblieben, obwohl die Spargelbauern wie in all den Jahren zuvor für jeden Erntehelfer umfangreiche Unfall- und Krankenversicherungen abschließen, die auch eine intensive Corona-Behandlung abdecken würden.

Hygiene-Maßnahmen

Darüber hinaus hat Familie Brauckmann-Berger weitere intensive Hygiene-Maßnahmen auf dem Hof getroffen. "Wir haben zusätzlich mehrere Toiletten und Waschbecken mit ausreichend Seife auf den Feldern eingerichtet und das, obwohl wir schon seit fünf Jahren durch das Güte- und Hygiene-Programm QS-Global-GAP für Gemüse, Obst und Kartoffeln zertifiziert sind", betont Matthias Brauckmann-Berger.
"Auch das Verhalten unserer Erntehelfer hat sich drastisch verändert. Auf eigenen Wunsch verlässt keiner der Mitarbeiter unseren Hof", erzählt Birgit Brauckmann-Berger, die anhand von Einkaufslisten für all ihre Leute einkaufen geht.

Schutzmaßnahmen für Kunden

Selbstverständlich hat der Frischehof Brauckmann-Berger auch für seine Kunden spezielle Schutzmaßnahmen getroffen: "Zusätzlich zu unserem eigentlichen Verkaufstand, der 'großen Erdbeere' an der Olfener Straße, haben wir direkt daneben einen weiteren Spargel-Verkaufswagen, so dass Ware und Kasse getrennt sind. Die Wege dorthin sind mit Flatterband unterteilt, um so für genügend Abstand zu sorgen."
Trotz der Krise lassen die Spargelbauern ihren Spargel nach wie vor auch der Dattelner Tafel zukommen.
Familie Brauckmann-Berger ist sicher, dass ihnen ihre Kunden auch weiterhin die Treue halten, nicht nur beim Spargel- und Kartoffeleinkauf, sondern auch zu Beginn der Erdbeer- und Himbeer-Saison im Mai.

Auf dem Spargelfeld: Erntehelfer Emanuell aus Rumänien kam wieder gern zur Ernte nach Datteln und gehört fast schon zur Familie Brauckmann-Berger. | Foto:  Petra Pospiech
Zusätzlich zur "großen Erdbeere" an der Olfener Straße steht direkt daneben ein weiterer Spargel-Verkaufswagen. | Foto: Petra Pospiech
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Lokalkompass Ostvest aus Datteln

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