Wie Ritalin bei ADHS helfen kann

Früher waren Kinder ‚aufmüpfig‘, ‚unkonzentriert‘, ‚launisch‘ oder einfach ‚überfordert‘. Heutzutage wird immer sehr schnell von ADHS gesprochen.

Was bedeutet ADHS?

ADHS = Aufmerksamkeits Defizit Hyperaktivitäts Störung. Diese Krankheit ist psychischer Natur und wird, wie der Name schon sagt meist aufgrund von verminderter Aufmerksamkeit und Fähigkeit zur Konzentration, sowie ausgeprägter körperliche Unruhe diagnostiziert. Sie kann bereits im Kleinkindalter auftreten. Zwischen 6 und 7% aller Kinder und Jugendlichen leiden unter dieser Krankheit. Allerdings wird sie von Ärzten auch gerne einmal zu schnell diagnostiziert und es handelt sich gar nicht um ADHS, sondern zum Beispiel um Hochbegabung oder ein anderes Phänomen oder einen anderen Umstand, weswegen die Kinder auffällig werden. Als Medikament wird sehr häufig Ritalin verschrieben.

Jungen sind bei der Krankheit häufiger betroffen als Mädchen. Selten lässt sich die Krankheit nicht ganz behandeln und die Betroffenen haben dann auch noch im Erwachsenenalter damit zu kämpfen. Leiden die Betroffenen mehr unter dem Aufmerksamkeitsdefizit, als unter Hyperaktivität, so wird ihre Krankheit oft auch als ADS bezeichnet. Bei Erwachsenen liegt zum Beispiel öfter ADS vor.

Wie wird ADHS diagnostiziert?

Um diese Krankheit gesichert zu diagnostizieren wird meist ein so genannter ADHS Test durchgeführt. Dieser kann von einem Arzt, Psychiater oder Psychotherapeuten durchgeführt werden. Es gibt 3 Typen von ADHS

- Gemischter Typus
- Vorwiegend unaufmerksamer Typus
- Vorwiegend hyperaktiv-impulsiver Typus

die von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und der Vereinigung Amerikanischer Psychiater (APA) unterschieden werden. Es werden verschiedene Kriterien beobachtet, wie zum Beispiel

- Unaufmerksamkeit
- Hyperaktivität
- Impulsivität
- Sonstige

Was sind mögliche Ursachen von ADHS?

In den Anfängen der Diagnostik dieser Krankheit wurden meist allein Erziehungsfehler oder andere Probleme aus dem sozialen Umfeld für das Auftreten von ADHS verantwortlich gemacht. Heutzutage wird meist ein komplexes Zusammenspiel aus psychologisch-sozialen und auch neurologischen Problemen als Verursacher ausgemacht. Viele Forscher gehen davon aus, dass die Krankheit genetisch bedingt ist. Bei vielen betroffenen Kindern ließ sich bereits eine Schädigung der Großhirnrinde durch Gen Anomalien nachweisen. Aber auch Probleme in der Schwangerschaft der Mutter, sowie Umwelt Einflüsse können für ADHS verantwortlich sein. Rauchen und Alkohol Genuss während der Schwangerschaft erhöhen das Risiko, dass das Kind später einmal unter der Krankheit leidet.

Wie wird die Krankheit behandelt?

ADHS wird in 3 Grade der Schwere unterteilt: leicht, mittelschwer und schwer Betroffene. Bei einer leicht betroffenen Person kann die Behandlung schon aus Konzentrationsübungen, Meditation oder auch autogenem Training bestehen. Kinder können auch von erhöhter Aufmerksamkeit durch Eltern und Lehrer profitieren. Bei mittelschwer Betroffenen sollte auf alle Fälle eine Behandlung durchgeführt werden, mittels leichter Medikamente beispielsweise, denn bei nicht behandeln steigt das Risiko für Suizidversuche drastisch.

Schwer Betroffene haben außerdem ein erhöhtes Risiko kriminell zu werden und leiden zeitlebens unter ihrem gestörten Sozialverhalten. Natürlich muss eine Behandlung immer individuell durchgeführt werden. Es bringt nichts, Kleinkinder mit Hilfe von starken Medikamenten dauerhaft ‚ruhig‘ zu stellen. Hier müssen die Ursachen genauestens erforscht werden und erst dann kann eine geeignete Behandlung erfolgen. Vielen Betroffenen hilft eine Therapie. Auch die Gabe von Psychopharmaka ist mittlerweile eine anerkannte Behandlung, doch diese sollte wirklich individuell auf den Patienten abgestimmt sein.

Wie finden Eltern heraus, ob ihr Kind an ADHS leidet?

Dazu wurden bereits verschiedene ADHS Tests entwickelt. Wenn Eltern das Gefühl haben ihr Kind sei sehr unaufmerksam, können sich schlecht konzentrieren oder zeige sich sonst irgendwie auffällig, auch im Umgang mit anderen Kindern oder Personen sollten sie dies auf alle Fälle bei ihrem Kinderarzt ansprechen. Die gleichen Symptome wie bei ADHS treten zum Beispiel auch bei

- Hochbegabung
- Hörstörungen
- Mangel an Magnesium

auf. Der Arzt sollte also zuerst einmal andere Ursachen ausschließen.
Danach kann ein ADHS Test eine Diagnose erbringen.

Autor:

Katharina Clemens aus Datteln

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