Waltrop: „Auswanderung von Waltrop nach Amerika“ - Vortrag von Norbert Frey
Um 1830 gab es eine regelrechte Auswanderungswelle von Deutschland in die Vereinigten Staaten. Auch aus Waltrop machten sich Menschen auf den Weg in die Neue Welt, um hier ihr Glück zu suchen.
Am Dienstag, 14. August, um 19 Uhr präsentiert Norbert Frey in der Maschinenhalle des Schiffhebewerks Henrichenburg Geschichten über Waltroper, die in die USA auswanderten. Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) lädt zu diesem Vortrag im Rahmen der Sonderausstellung „Vom Streben nach Glück“ in sein Industriemuseum ein.
Um 1850 hatte das damalige Dorf Waltrop rund 3100 Einwohner. Es war als Kirchspiel der Mittelpunkt von sieben Bauerschaften. Die Landwirtschaft sowie ein wenig Handel und Handwerk prägten den Ort. Missernten waren an der Tagesordnung. 1816/17 waren Elendsjahre für die Bevölkerung. Erst 1847 kam es in Westfalen ein letztes Mal zu einer Hungersnot. Wirtschaftliche Not und die Hoffnung, in der Ferne ein besseres Leben führen zu können, veranlassten viele Menschen, nach Amerika auszuwandern. Das Land versprach Freiheit, Reichtum und Abenteuer.
Zwischen 1847 und 1849 sind nachweislich um die 30 Personen aus Waltrop per Schiff nach Amerika gefahren. Dem Schicksal einiger Auswanderer, namentlich zum Beispiel Felling, Heilermann und Leppelmann, geht Norbert Frey im Vortag auf den Grund. So war Karl-Johann Leppelmann von 1859 bis 1863 Amtmann in Waltrop und wurde am 17. Juni 1863 steckbrieflich gesucht, weil er sich einer drohenden Verhaftung wegen Urkundenfälschung durch die Flucht entzogen hatte. Später stellte sich heraus, dass er mit Ehefrau und drei Kindern nach Amerika „ausgewandert“ war.
Norbert Frey ist seit über 25 Jahren Vorsitzender des Waltroper Heimatvereins und Autor zahlreicher Bücher zur Stadtgeschichte.
Der Eintritt ist frei.
Autor:Lokalkompass Ostvest aus Datteln |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.