Petrus ist kein Freund der Rittersleut' - Nasses Mittelalterfest auf der Rathauswiese in Datteln
Am vergangenen Wochenende machte Datteln eine Reise in vergangene, düstere Zeiten. Auf der Rathauswiese und vor dem Hermann-Grochtmann-Museum kampierten zahlreiche Rittersleut', Wahrsager, Barden und Bauernvolk. Ein wahrlich buntes und wildes Treiben.
Drei Tage lang veranstaltete das Museum der Stadt Datteln sein mittelalterliches Dorffest. Mit viel Aufwand versetzten die Organisatoren die Wiese vor dem Rathaus in das Jahr1147, dem Jahr, als die Stadt Datteln zum ersten Mal in den Geschichtsbüchern Erwähnung fand.
Schnell fühlte man sich in die Zeit zurück versetzt. Die zahlreichen Lagerfeuer hüllten die Wiese in Nebel und die Luft roch nach Kiefernholz und Weihrauch. Vor den Zelten saßen die Ritter mit ihrem Gefolge und polierten ihre Schilde. Mit einem großen Krug Met aus der Taverne und einem heißen Flammkuchen für „dreieinhalb Taler“ auf der Hand konnte man sich das Mittelalter schmecken lassen. Aus sicherer Distanz konnte man bei zahlreichen Wettkämpfen für große und kleine Haudegen zuschauen. An allen Ecken und Enden klirrten die Schwerter, Pfeile schnellten durch die Luft und beim Tauziehen musste ordentlich Muskelschmalz bewiesen werden. Für die richtige akustische Untermalung sorgte ein uriger Dudelsackspieler, der mit seinem Instrument über die Wiese lief und wie der Rattenfänger von Hameln eine Traube von Kindern hinter sich her zog.
Passend zum düsteren Mittelalter zogen an allen drei Tagen dicke schwarze Wolken über Datteln. Dicke Regentropfen prasselten auf die eiseren Rüstungen und Helmen des mittelalterlichen Volkes. Petrus ist scheinbar kein Freund der Rittersleut'. Die Witterung tat der Stimmung der auf der Wiese aber keinen Abbruch. Unter den Zelten rückten Edelmänner und Burgfräulein auf den mit Tierfellen überzogenen Strohballen eng zusammen, wärmten sich am Feuer und stimmten das eine oder andere alte Lied an. Einige verwegene Recken hielt aber auch der Regen nicht ab. Während bei den Besuchern der Regenschirm die wichtigste Waffe war, zogen sie ihre dicken Filzkapuzen tief ins Gesicht und zogen großen Schrittes von Zelt zu Zelt.
Autor:Martin Meyer aus Datteln |
1 Kommentar
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.