Hoffnung auf Markant
Real-Mitarbeiter wollen gegen die Zerschlagung kämpfen

Die Real-Mitarbeiter wollen gegen die Zerschlagung kämpfen. | Foto: Thiele
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„Wir sind verunsichert, denn keiner weiß, was passiert.“ So beschreibt Dennis Walter, Betriebsratsvorsitzender des Real-Marktes im Castrop-Park, die Lage der Mitarbeiter. „Durch das ewige Warten ist die Stimmung nicht so toll.“

Nach wie vor ist ungeklärt, an wen und in welcher Form der Metro-Konzern seine Tochter Real veräußern wird. Einen möglichen Verkauf an den Investor X+Bricks hält Walter für die schlechtere Variante. „Dort ist man nur an den Immobilien interessiert und würde den Vertrieb zerschlagen.“
Wie das „Handelsblatt“ vergangene Woche berichtete, ist als neue Option ein Verkauf des Betriebs ohne die Immobilien an den Einkaufsverbund Markant ins Spiel gekommen, wobei Metro zuvor 300 Millionen Euro in das Geschäft einbringen würde. An der Siemensstraße verbindet man mit dieser Variante Hoffnung. „Durch die Investitionen würde Real liquide bleiben, könnte weiterlaufen, und die Arbeitsplätze blieben erhalten“, so Walter.
Ebenfalls in der vergangenen Woche gab es ein sogenanntes Häusertreffen, eine Telefonkonferenz vieler Betriebsräte aus der Region. Dabei sei besprochen worden, „dass wir etwas tun müssen, damit Real nicht an einen Investor verkauft wird, der es zerschlägt“, erklärt der Castrop-Rauxeler Betriebsrat.

Vielleicht ein weiterer Streik

Dies könnte eventuell ein erneuter Arbeitskampf nach dem ersten im November 2018 sein. „Wir stehen in engem Kontakt mit Verdi“, so Walter. Bei einem Streik ginge es dann nicht mehr darum, dem Arbeitgeber zu schaden, sondern Aufmerksamkeit zu gewinnen und öffentlichen Druck zu erzeugen. Zudem wolle man die Politik mehr ansprechen, um ebenfalls Druck auszuüben.
Zu Bürgermeister Rajko Kravanja habe es seit Ende November 2018 keinen Kontakt mehr gegeben, sagt Dennis Walter. Damals hatten sich Mitarbeiter aus dem Castrop-Rauxeler Real-Markt dem bundesweiten Streik angeschlossen, um auch dafür zu protestieren, dass die Supermarktkette wieder dem Verdi-Flächentarifvertrag beitritt. Kravanja und der Rat hatten den Beschäftigten von Real in einer Resolution ihre Solidarität ausgesprochen.

Niedrigeres Gehalt

An der tariflichen Situation der knapp 140 Real-Mitarbeiter im Castrop-Park habe sich seit November nichts geändert, sagt Walter. „Der Arbeitgeber ist nicht bereit, mit Verdi zu reden.“ Neue Mitarbeiter würden nach dem DHV-Tarifvertrag statt nach dem Flächentarifvertrag eingestellt und verdienten deutlich weniger. „Bei uns sind das mittlerweile an die 20 Kollegen.“

Autor:

Vera Demuth aus Bochum

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