Drei, zwei, eins ...
Innerhalb weniger Sekunden ist das ehemalige Kraftwerk Knepper Geschichte

Am Sonntag (17. Februar) werden Kesselhaus, Kühlturm und Schornstein des ehemaligen Kraftwerks in Dingen gesprengt.  | Foto: Hagedorn
  • Am Sonntag (17. Februar) werden Kesselhaus, Kühlturm und Schornstein des ehemaligen Kraftwerks in Dingen gesprengt.
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Großer Aufwand für ein kurzes Spektakel: Seit September 2018 laufen die Vorbereitungen für die Sprengung des ehemaligen Kraftwerks Knepper in Dingen am Sonntag (17. Februar). Aber es dauert nur wenige Sekunden, bis die drei Bauwerke am Boden liegen werden.

„Kesselhaus und Kühlturm benötigen jeweils drei bis vier Sekunden“, erklärt Tina Gutmann, Projektmanagerin Marketing bei der Unternehmensgruppe Hagedorn. „Der Schornstein wird drei bis vier Sekunden brauchen, bis Bewegung erkennbar ist, und nach zwölf bis 14 Sekunden am Boden liegen.“
Gegen 11 Uhr soll als erstes der drei Bauwerke das knapp 70 Meter hohe Kesselhaus gesprengt werden. Da es komplett aus Stahl besteht, ist dies eine besondere Herausforderung. „Unser Sprengmeister muss bis zu 63 Millimeter dicken Stahl exakt durchtrennen“, so Gutmann. Dazu wurden vorab die Testsprengungen durchgeführt.
Nach einer Kontrolle der ersten Sprengung durch den Sprengmeister sollen etwa 30 bis 45 Minuten später der 210 Meter hohe Schornstein und der 128 Meter hohe Kühlturm fallen. „Genau lässt sich der Zeitplan nicht definieren“, erläutert Gutmann. Für Schornstein und Kühlturm gibt es zwei unterschiedliche Zündungskreise, aber die Bauwerke werden zeitgleich gesprengt. Zum Schluss werden gut 28.400 Tonnen Stahlschrott und Bauschutt von allen drei Gebäuden übrigbleiben.
Wie berichtet, wird für die Sprengung ein Sperrbereich von 350 bis 620 Metern errichtet. Etwa 120 Anwohner werden am Sonntag ab 8 Uhr evakuiert, und auch Straßensperrungen werden errichtet. Darüber hinaus wird eine Temporeduzierung auf den beiden angrenzenden Autobahnen A42 und A45 eingerichtet.

Sprengung live auf Facebook

Das Interesse der Öffentlichkeit an der Sprengung ist groß, aber aufgrund des Sperrbereichs werden Schaulustige sie nur von weitem beobachten können. Deswegen überträgt Hagedorn die Sprengung auf Facebook. „Seit Monaten treffen bei uns Anfragen, zuschauen zu können, ein, und diese möchten wir auf dem Weg beantworten“, sagt Tina Gutmann. „Jeweils zu den beiden Sprengungen gehen wir live und beantworten auch Fragen auf unseren Social-Media-Kanälen.“

Autor:

Vera Demuth aus Bochum

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