Ehemaliger Betriebsrat nimmt Stellung zur Rütgers-Sterbefallselbsthilfe

"Gibt es denn keine Kontrolle mehr?"

Die Kasse der Rütgers-Sterbefallselbsthilfe ist leer. Seit geraumer Zeit erhalten Anspruchsberechtigte nach dem Tod eines Angehörigen kein Geld mehr. Über den Gesamtbetriebsrat Ulrich Sternemann hatte das Unternehmen die Mitglieder der Sterbefallselbsthilfe mit einem Schreiben vom 22. Februar darüber informiert (Stadtanzeiger berichtete). Offensichtlich aber nicht alle Mitglieder.

Jetzt meldete sich Ulrich Hörmann mit weitergehenden Fragen in der Redaktion. Er war von 1981 bis 2003 bei Rütgers beschäftigt. War Mitglied des Rütgers-Betriebsrats und zeitweise auch des Gesamtbetriebsrates der Rütgers VFT AG. Heute lebt Hörmann im Emsland. "Auch ich bin Mitglied in der Sterbefallselbsthilfe. Doch erst durch ehemalige Mitarbeiter habe ich von dem Schreiben erfahren. Leider ist bei mir diese Mitteilung nicht angekommen. Erst durch Nachfrage und Druck von ehemaligen Mitarbeitern wurde mir der Brief zum 14. März zugestellt." Warum so spät, ist für Ulrich Hörmann ein Rätsel.

Beitragserhöhung

Im Jahr 2006 habe die wirtschaftliche Situation dazu geführt, dass der Beitrag zur Sterbefallselbsthilfe zum 1. Oktober 2006 für die Rentenbezieher erhöht wurde. "Warum hat man nicht auch diesmal eine Anpassung dieser Beiträge in den Jahren ab 2008 bis 2018/19 in Erwägung gezogen?", fragt Hörmann in einem Brief an den amtierenden Gesamtbetriebsratsvorsitzenden Ulrich Sternemann.

"Was ist falsch gelaufen, wenn das Konto eine Unterdeckung aufweist? Gibt es keine gemeinsame Kontroll-Kommission mehr? Wo sind die Gelder geblieben? Die Unterdeckung des Kontos ist für mich nicht nachvollziehbar, da die Beiträge von den Mitgliedern noch bis Februar 2019 eingezogen wurden."
Und weiter heißt es in Hörmanns Schreiben an Sternemann: "Nach meinem Wissen wurde die freiwillige Einrichtung der Sterbefallselbsthilfe für die beteiligten Unternehmen vom Gesamtbetriebsrat (GBR) der Rütgers VFT AG treuhänderisch verwaltet und hat ihren Verwaltungssitz in Castrop-Rauxel. Am Verwaltungssitz wird die zentrale Abrechnungsstelle geführt. Die beteiligten GBR-Gremien bilden eine gemeinsame Kommission, (...) die die Jahresrechnungen prüft."