"Verdrängter" Friedenskreis: Margita Gudjons (Linke) bezieht Stellung
"Wollen wir Bürgerengagement so missachten?"
In einem offenen Brief an Bürgermeister Rajko Kravanja hatte sich Siegfried Hellig, Mitglied des Friedenskreises, über die geltende Marktordnung beschwert und den Bürgermeister aufgefordert, diese "undemokratische, kleinliche Auslegung der Marktordnung" zu beenden (der Stadtanzeiger berichtete).
"Mehr als 20 Jahre standen wir vom Friedenskreis mit unserem Infostand auf dem Lambertusplatz, im Zentrum der Fußgängerzone. Durch die Verlegung des Marktes in die Fußgängerzone wurde unser Infostand an den Rand des lebendigen Treibens (...) gedrängt", schrieb Hellig. Als er versuchte, "die Menschen im Fußgängerbereich wenigstens mit einem Plakat zu erreichen", habe ihm die Marktmeisterin das Weitergehen verboten.
Margita Gudjons, Fraktionsvorsitzende der Linken, äußert sich dazu wie folgt. "Außerordentliches Engagement und Verantwortungsbewusstsein muss man haben, für so ein Ehrenamt. Ich kann nur meine Bewunderung für diesen unermüdlichen, selbstlosen Einsatz aussprechen. Die Informationen der Flugblätter sind immer absolut seriös recherchiert und sehr informativ. Eine Bereicherung für die Bürger der Stadt Castrop-Rauxel. Ich war selbst an besagtem Tag vor Ort. Der Stand war menschenleer und vom Geschehen abgedrängt. Wollen wir Bürgerengagement so missachten? Ist Siggi Hellig eine Störung der Sicherheit und Ordnung?"
In der Satzung für die Castrop-Rauxeler Wochenmärkte heiße es: "Jede Störung der Sicherheit und Ordnung des Marktverkehrs ist verboten. Werbematerial aller Art oder sonstige Gegenstände aller Art zu verteilen oder auszulegen ist untersagt." Allerdings gebe es Ausnahmen: "Der Veranstalter kann in begründeten Einzelfällen eine von den Vorschriften dieser Satzung abweichende Regelung zulassen, wenn hierdurch die Sicherheit und Ordnung des Marktes nicht beeinträchtigt wird." (§ 13 Ausnahmen).
Autor:Lokalkompass Castrop-Rauxel aus Castrop-Rauxel |
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