„Sollen die Hunde nicht vermittelt werden?“: Familienvater beschwert sich über das Tierheim am Deininghauser Weg
„Es ist einfach besser, einen Hund aus dem Tierheim zu holen, als zu irgendeinem Züchter zu gehen“, findet Christian Vohs. Doch als sich der Familienvater und seine neunjährige Tochter die Hunde des Tierheims am Deininghauser Weg ansehen wollten, wurden sie abgewiesen. „Sollen die Hunde dort gar nicht vermittelt werden?“, fragt er irritiert. Warum es gute Gründe für das Verhalten der Tierschützer gibt, erklärt Roswitha Heise vom Castroper Tierschutzverein.
Schon lange hatte sich seine Tochter Nikita einen Hund gewünscht. Deshalb fuhr Christian Vohs mit der Neunjährigen zum Tierheim am Deininghauser Weg, „Man kann sich die Tiere dort ja mal ansehen“, dachte der 43-Jährige. Doch da hatte er offenbar falsch gedacht. „Wir sollten genau beschreiben, was für einen Hund wir haben wollen, aber das kann man doch überhaupt nicht. Man muss einen Hund schließlich sehen, um zu wissen, ob es der Richtige ist“, erzählt Vohs.
Obwohl sie ausdrücklich darum gebeten hatten, seien seine Tochter und er nicht zu den Hunden vorgelassen worden, berichtet er verärgert und fragt sich: „Warum verhält man sich so, wenn man die Hunde doch vermitteln möchte und es immer wieder heißt, dass das Tierheim aus allen Nähten platzt?“
„Manchmal geht das Wohl unserer Tiere einfach vor“, erklärt Roswitha Heise, Vorsitzende des Castroper Tierschutzvereins. Man habe sich vor einiger Zeit ganz bewusst dazu entschlossen, Führungen durch das Tierheim nur noch während des Tages der offenen Tür zu machen, der einmal pro Monat stattfindet. „Das ist für unsere Tiere immer ein unglaublich großer Stress“, so Heise. Auch sei es nicht im Sinne der Tiere, Besucher zuzulassen, wenn ohnehin klar sei, dass es keine Vermittlungschance gebe. „Wir haben zu 90 Prozent große Hunde, bei denen ein Sachkunde-Nachweis erforderlich wäre und die nicht kinderfreundlich sind“, weiß die Tierschützerin.
Dies bestätigt auch Tierheimleiterin Ute Cremer und führt zudem an, dass man beim Tierheim nicht über die personellen Mittel verfüge, um mit jedem Interessenten eine Führung machen zu können. „Wir haben zwar gute Leute, aber die haben auch immer gut zu tun“, so Cremer.
Autor:Verena Wengorz aus Castrop-Rauxel |
8 Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.