Give-Box: Initiatoren beziehen nach Anwohner-Äußerungen Stellung
"Keine Gerüche und Ratten"
"Die Give-Box auf Schwerin ist zur Müll-Box verkommen", hatte Anwohnerin Johanna Lattner bei einem Besuch in der Stadtanzeiger-Redaktion erklärt und gefordert, dass sie abgebaut werden sollte (wir berichteten). Sie sprach in diesem Zusammenhang auch von "Gerüchen und Ratten". Das können die Initiatoren um Katrin Lasser-Moryson, Vorsitzende des SPD-Ortsvereins und stellvertretende Bürgermeisterin, nicht bestätigen.
Beim Aufräumen der Give-Box, die am Neuroder Platz steht, habe man weder Ratten- noch Mäusekot gefunden. Gerochen habe es auch nicht. Und man sei regelmäßig vor Ort.
Allerdings gebe es eine "Abstellproblematik". Es seien beispielsweise schon Kleinmöbel, Sofas oder Fernseher vor der Give-Box abgeladen worden.
2013 hatten die Jusos gemeinsam mit dem SPD-Ortsverein Schwerin-Frohlinde-Dingen die Give-Box aufgestellt – zunächst als Testballon, so Lasser-Moryson. Das Angebot wurde gut angenommen. Über die Justizvollzugsanstalt (JVA) habe man dann 2014 ein Häuschen in Auftrag gegeben.
In der Zeit ihres Bestehens sei die Give-Box zweimal wegen "massiver Verschmutzung" gesperrt worden – das letzte Mal vor rund anderthalb Jahren.
"Als Anwohner würde es mich auch stören, wenn sich der Müll dort stapelt", meint Lasser-Moryson. Wenn sie die Information erhalte, dass widerrechtlich Müll an der Give-Box entsorgt worden sei, nehme sie Kontakt mit dem EUV Stadtbetrieb auf. Er hole ihn dann ab.
"Diejenigen, die etwas in die Give-Box hineinstellen, sollten überlegen, ob sie dies auch selbst hinausnehmen würden." Das Prinzip der Give-Box: Was nicht mehr benötigt wird, aber noch gut erhalten ist, kommt hinein – und von dort in neue Hände.
Getragen wird die Give-Box durch ehrenamtliches Engagement. Neben den Initiatoren räumen eine 87-Jährige, das benachbarte Café Zuhause und ein "kleiner Club von Ehrenamtlichen" regelmäßig dort auf.
"Ich würde mir wünschen, dass die Leute ihre mitgebrachten Sachen in die dafür vorgesehenen Regale räumen würden und sie nicht nur auf die Erde legen und leere Kartons zurücklassen", sagt Katrin Lasser-Moryson. "Und Müll sollte wiederum an den entsprechenden Stellen entsorgt werden und nicht in und an der Give-Box". An die Anwohner appelliert sie, "die Augen offen zu halten. Wenn man jemanden sieht, der dort Müll entsorgt, könnte man ihn auch durchaus einmal ansprechen."
Autor:Nina Möhlmeier aus Castrop-Rauxel |
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