Castroper Tafel gibt keine Plastiktüten mehr aus
Brot im Baumwollbeutel
Rund 200 dünne Plastiktüten mit Lebensmitteln hat die Castroper Tafel an jedem Ausgabetag an ihre Kunden verteilt. Doch damit ist jetzt Schluss. Die Tafel hat sich vorgenommen, so plastikfrei wie möglich zu werden. Jetzt gibt die Tafel nur noch Stoffbeutel für Brot, Brötchen, Obst und Gemüse aus.
Bis zu 50 Kunden kommen zu einem der insgesamt sechs Ausgabeorte an fünf Tagen die Woche. „Vielen Familien haben wir drei oder vier Plastikbeutel mit Brot und anderen Waren mitgegeben“, erklärt Tafelkoordinatorin Nina Diring. So kamen schnell 200 Tüten aus dünner Folie zusammen. „Die waren ruck-zuck weg. Wir haben Unmengen an Plastikbeuteln bestellt und ausgegeben“, sagt Diring.
Zum Schutz von Umwelt und Natur und um Plastikmüll zu vermeiden, hat sich die Castroper Tafel daher entschlossen, keine Plastiktüten mehr für Brot, Obst und Gemüse zu verwenden. Unterstützung für ihr Vorhaben bekam die Tafel vom EUV Stadtbetrieb, der Bäckerei & Konditorei Auffenberg und einem privaten Spender, die Baumwollbeutel und Geld spendeten. Der EUV stellte je 100 Tragetaschen sowie Obst- und Gemüsebeutel zur Verfügung, während die Tafel von dem gespendeten Geld 1.000 weitere Stoffbeutel anschaffte.
Der erste Baumwollbeutel ist für alle Tafelkunden kostenlos. „Geht er verloren oder kaputt, kostet der nächste Beutel 60 Cent“, erläutert Astrid Dähnke von der Caritas. Auf der Tafelkarte jedes Kunden wird vermerkt, dass er einen Beutel erhalten hat. Wer seinen Stoffbeutel aus irgendeinem Grund nicht wieder mitbringt, wird aber nicht ohne Lebensmittel nach Hause geschickt, denn viele der Tafelkunden haben Trolleys oder große Taschen dabei. „Dann bekommen sie die Ware so mit, aber nicht im Plastikbeutel“, sagt Nina Diring. „Wir bestellen keine mehr.“
„Das ist eine gute Idee.“
Bei den Tafelkunden, die als Erste ihre neuen Stoffbeutel bei der Ausgabe am Lambertusplatz in Empfang nahmen, kam die Aktion an. „Das ist eine gute Idee“, sagt ein 34-jähriger Mann. „Plastik ist schlecht für die Gesundheit.“ Auch eine Tafelkundin (63) befürwortete den Wechsel von Kunststoff auf Baumwolle. „Das ist wichtig für den Umweltschutz.“
Damit bestätigten die Kunden Nina Dirings Eindruck. „Die Kunden sehen das sehr positiv“, sagt die Tafelkoordinatorin. Um die Kunden über die bevorstehende Neuerung bei der Lebensmittelausgabe zu informieren und dafür zu sensibilisieren, hatte die Tafel in den Tagen zuvor Infozettel auf Deutsch und Arabisch verteilt.
Autor:Vera Demuth aus Bochum |
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