Zwei Männer in einem Boot - 401 Kilometer auf dem Wasser
401 Kilometer, fünf Tage, ein Boot − Klaus-Dieter Bonna und Hermann Schock von den Freien Kanufahrern Rauxel unternahmen gemeinsam eine Marathonfahrt. Die Vorbereitungen hatten Monate gedauert, dementsprechend groß war die Vorfreude.
Los ging es in der Drei-Flüsse-Stadt Hannoversch Münden, wo die beiden von ihren Frauen abgesetzt wurden. Boot sowie Gepäck, hinten und vorne im Kanu verteilt, wogen zusammen 70 Kilo. Eine durchaus schwere Last, besonders, wenn es darum geht, eine Schleuse zu überwinden. Doch dazu später mehr.
Für Klaus-Dieter Bonna war es die erste Tour dieser Art. Der 71-Jährige fährt erst seit zweieinhalb Jahren Kanu, sein Partner Hermann Schock (66) ist schon seit vielen Jahren dabei. "Wir fahren erst seit ein paar Monaten zusammen", so Bonna. Es muss passen, schließlich sitzt man den ganzen Tag im selben Boot, im wahrsten Sinne des Wortes. "Bis zu elf Stunden", erläutert der Castrop-Rauxeler.
Die erste Tagesetappe führte die beiden nach Grave, ca. 99 Kilometer auf der Weser entlang. Übernachtet wurde, wie auf der gesamten Tour, in einem Ferienhaus bzw. einer Pension. "Wir hatten vorgebucht", sagt Klaus-Dieter Bonna. Die Unterkünfte waren nicht immer direkt am Wasser, ihr Kanu musste also dorthin transportiert werden. "Dafür hatten wir einen Bootswagen, damit konnten wir das Kanu ziehen", erklärt Bonna.
Schöne Weser
Auch am zweiten Tag ging es auf der Weser weiter, Richtung Porta Westfalica. Der Fluss war für den 71-Jährigen das Highlight der Marathonfahrt. "Die Weser ist super, so schön. Besonders, wenn man alleine auf dem Wasser ist!" Ein Vorteil war zudem, dass es sich durch das fließende Wasser leichter paddeln ließ. "Die Anstrengung merkt man aber sowieso nicht mehr." Was auch daran liegt, dass die beiden Kanuten vor der Fahrt fleißig auf dem heimischen Kanal trainiert haben. Klaus-Dieter Bonna sitzt im Kanu hinten, Hermann Schock lenkt vorne. "Wichtig ist der Gleichschlag."
Eingespieltes Team
Die letzten drei Etappen nach Bad Essen, Schmedehausen und zurück zum heimischen Bootshaus in Castrop-Rauxel führte das eingespielte Team über den Mittelland-, den Dortmund-Ems- und schließlich den Rhein-Herne Kanal. Als größte Herausforderung auf der Tour stellte sich die Schleuse Münster heraus. Das Kanu musste aus dem Wasser gehoben, über einen schmalen Weg gezogen, Treppen runter und Treppen rauf getragen werden. "Das war anstrengend", gibt Bonna zu.
Pläne fürs nächste Jahr
Das Wetter auf der Tour spielte zum Glück größtenteils mit, bis auf den Wind, der immer von vorne kam. "So ist das aber auf dem Wasser", weiß der Kanut. Doch das trübte seine Freude an der Marathonfahrt ganz und gar nicht. "Ich fand sie toll", sagt er begeistert. Und so wird seine erste Kanuwanderung ganz sicher nicht seine letzte gewesen sein! Eine weitere ist für nächstes Jahr fest eingeplant. Dann heißt es wieder: zwei Männer in einem Boot!
Autor:Claudia Prawitt aus Lünen |
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