Zu Besuch im Land der 1.000 Elefanten

Sie war noch ein kleines Kind als sie ihre Heimat für immer verließ. Über 30 Jahre sollte Thingkham Böhm ihre „alte“ Heimat nicht mehr sehen. Jetzt gab es ein Wiedersehen mit Freunden und Verwandten in Laos.

„Die Sehnsucht war so stark, ich musste jetzt einfach hinfahren“, berichtet Thingkham Böhm. Gemeinsam mit ihrem Mann und den zwei Söhnen flog die Castrop-Rauxelerin zum ersten Mal in ihr Geburtsland. In Vientiane, der Hauptstadt Laos‘, besuchte Thingkham Böhm nach 30 Jahren ihre laotische Familie. „Das war überwältigend. Viele meiner Tanten hatten mich zuletzt als Baby in den Armen gehalten“, so die 34-Jährige.
Zum ersten Mal sah die junge Frau dann auch ihr Geburtshaus und die Umgebung, in der sie als kleines Kind gelebt hatte. „Vor allem die Armut der Kinder dort war sehr bewegend. Meine Söhne haben dann sogar angefangen, ihre eigenen, geliebten Spielsachen an die Jungen und Mädchen vor Ort zu verschenken“, berichtet die junge Frau.
Nach einigen Tagen bei der Verwandschaft machte sich die Castrop-Rauxeler Familie dann zu einer Rundreise auf. Unter anderem besuchten die Vier Loung Parbung, die sogenannte Tempelstadt des Landes. Und auch der Ritt auf Elefanten stand für die Familie auf dem Programm. „Das mussten wir einfach machen. Schließlich ist Laos als das Land der 1.000 Elefanten bekannt“, erklärt Thingkham Böhm.
Drei Tage genossen sie dann das Buddhistische Neujahrsfest. Ein Teil dieser Festlichkeiten ist das Wasserfest, bei dem die Menschen sich gegenseitig mit Wasser bespritzen, um all ihre Sünden vor dem neuen Jahr abzuwaschen.

„Vor allem die Herzlichkeit der Menschen ist uns dabei in Erinnerung geblieben. Überall wurden wir von fremden Menschen zum Essen eingeladen“, berichtet die gelernte Kinderkrankenschwester.
Um viele Eindrücke reicher, landete die Familie nach zwei Wochen dann wieder in Deutschland.
Wollen die Böhms in Zukunft noch einmal nach Laos reisen? Thingkham Böhm: „Auf jedenfall, ich habe jetzt schon richtiges Heimweh nach Laos. Und auch meine Kinder waren ganz begeistert. Sie wollen jetzt sogar, dass ich ihnen Laotisch beibringe.“