Zu Besuch bei Freunden: Colin Peaker (85) aus Wakefield kam zum 49. Mal nach Castrop-Rauxel
Die Anstecknadel mit dem Castrop-Rauxeler Wappen trugen sie beide, aber im Gegensatz zu Bürgermeister Rajko Kravanja hatte Colin Peaker auch eine Krawatte mit Castrop-Rauxel-Emblem umgebunden. Seit 1966 besuchte der 85-Jährige aus der englischen Partnerstadt 49 Mal die Europastadt und traf jetzt zum ersten Mal Rajko Kravanja.
Viele Erinnerungsstücke an seine Besuche und auch Gegenbesuche von Castrop-Rauxelern in Wakefield hatte Peaker im Gepäck. Fotos zeigten unter anderem den früheren Bürgermeister Wilhelm Kauermann; Zeitungsausschnitte aus dem Wakefield Express erinnerten an den regen Jugendaustausch der beiden Städte.
„Ich war öfter in Castrop-Rauxel als in Wakefield“, sagt Peaker mit einem Lachen. 1966 kam er als Mitglied des Wakefielder Jugendkomittees; im Jahr darauf war er Vorsitzender des Komittees und auch des Austauschkomittees. Vor allem für die Jugendlichen sei es toll gewesen, ein anderes Land kennenzulernen und ihre Sprachkenntnisse auszuprobieren, so Peaker.
Gern erinnert er sich an den Jugendmusikaustausch, an die voll besetzten Veranstaltungsorte, darunter auch das Rathaus. „Ich weiß noch, wie es gebaut wurde“, berichtet er und nennt es wegen seiner besonderen Dachform „Skipiste“.
Zahlreiche Freunde gefunden
Doch viele seiner Besuche waren rein privat, denn er hat zahlreiche Freunde in Castrop-Rauxel gefunden, darunter Heinz-Rudolf Berkenkopf, Karl-Josef Krekeler, Siegfried Rodammer und Rainer Zech, die ihn jetzt zusammen mit der Stadt zu einem einwöchigen Besuch eingeladen hatten. „In manchen Jahren war ich drei Mal in Castrop-Rauxel.“
Zu seiner diesjährigen Reise gehörte eine Stadtrundfahrt, wobei er einige Gemeinsamkeiten mit Wakefield entdeckte. „Die Läden werden immer weniger.“ Hier wie auch in der Partnerstadt gebe es mehr und mehr Leerstände, schildert er Rajko Kravanja seine Eindrücke.
Städtepartnerschaft wieder aufleben
Mit ihm lernte Colin Peaker jetzt den sechsten Castrop-Rauxeler Bürgermeister kennen. Dieser sagte zu, während seiner Amtszeit alle Partnerstädte, also auch Wakefield, besuchen zu wollen. „Das hoffe ich“, lautet Peakers Antwort, denn solch ein Besuch könne die Städtepartnerschaft wieder stimulieren.
Seit 1949 besteht die Partnerschaft zwischen Castrop-Rauxel und Wakefield. „Es ist eine der ersten in Deutschland“, weiß Edith Delord, die Beauftragte für Städtepartnerschaften. 25 Vertreter jeder Stadt seien früher bei den gegenseitigen Besuchen dabei gewesen, so Peaker. Später war es noch die Hälfte, bevor die Besuche einschliefen. 2000 fand der letzte offizielle Austausch statt.
Doch die jetzt überreichten Geschenke drückten die Hoffnung auf eine engere Verbindung der Städte aus. Während Kravanja dem Gast eine Skulptur zweier Menschen als Zeichen der Freundschaft übergab, schenkte Peaker dem Bürgermeister ein „word-book“, das hilfreiche Begriffe aus dem Englischen ins Deutsche übersetzt. Das Buch stammt aus dem Jahr 1970. Damals hatten die Wakefielder mehrere Exemplare erstellt und eines Wilhelm Kauermann geschenkt.
Autor:Vera Demuth aus Bochum |
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