Wohnen, Gewerbe und Industrie: Ehemalige Industriebrache Victor wird vermarktet
Industriell stark vorbelastete Böden und rund 100 Bomben-Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg sind nur einige der Altlasten, mit denen die RWE bei der Sanierung der Industriebrache Victor am Deininghauser Weg zu kämpfen hatte. Nun wurden die Arbeiten an dem rund 40 Hektar großen Gelände erfolgreich abgeschlossen. Entstehen soll „ein moderner, attraktiver Standort mit Wohnen, Gewerbe und Industrie“, so RWE-Geschäftsführer Georg Petrich.
„Ich bin überzeugt, dass das Gelände für die Stadt Castrop-Rauxel ein echter Gewinn sein wird“, freute sich Bürgermeister Johannes Beisenherz, der das Gelände gemeinsam mit Vertretern der RWE und der Bodenschutzbehörde bei einem Ortstermin in Augenschein nahm.
Auf einer Fläche von 22,5 Hektar sollen nun Industrie und Gewerbe angesiedelt werden. „Etwa die Hälfte dieser Fläche konnte bereits verkauft werden“, so Julika Gang, Sprecherin der RWE. Vermarktet wird ab sofort auch das 5,5 Hektar große Gelände, das für eine Wohnbebauung vorgesehen ist und an die Recklinghauser Straße grenzt. „Auf Wunsch der Stadt werden hier Einfamilienhäuser, Doppelhäuser und Reihenhäuser entstehen“, erklärte Manfred Krüger, verantwortlicher Ingenieur. Vorgesehen seien mehr als 150 Wohneinheiten. Kleinere Gewerbe sollen in das Wohngebiet integriert werden. Zur Attraktivität des Standortes sollen zudem 19 Hektar an Grünflächen beitragen.
Wegen der zahlreichen Blindgänger, und um die durch die Vornutzung (u.a. durch die Düngemittelproduktion Victor) entstandenen Boden- und Grundwasserschäden zu beseitigen, habe man den kompletten Boden in einer Tiefe zwischen zwei und sechs Metern ausheben und erneuern müssen, so Manfred Krüger.
Mit dem Bodenaushub, der sich für eine Rückverfüllung nicht eignete, wurde ein grüner Hügel als „Landschaftsbauwerk“ errichtet. Er wurde damit dauerhaft abgedichtet und versiegelt.
Hintergrund:
In die Sanierung der Industriebrache Victor hat die RWE als Eigentümer des Geländes „einen hohen achtstelligen Betrag“ investiert.
Die Sanierungsarbeiten begannen im Jahr 2002.
Nach der Werksstillegung wurde das Gelände 1991 durch die Firma Edelhoff (gehörte ab 1993 zu VEW) erworben; im Jahr 2000 kam es zur Fusion von VEW und RWE.
Autor:Verena Wengorz aus Castrop-Rauxel |
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