Wo bleibt der Zebrastreifen?

„Die Kinder müssen die Victorstraße unter erhöhter Gefahr überqueren.
Aber auch Gehbehinderte und ältere Mitbürger sind bei der eigentlichen Tempo-50-Straße einem erhöhten Unfallrisiko ausgesetzt“, sagt Dimitrios Tsaparlis. Und daher sei ein Zebrastreifen zwingend notwendig. „Aber scheinbar wird nicht einmal eine Querungshilfe genehmigt“, sagt unser Leser.

Der 38-Jährige wohnt mit seiner Familie in der Rütgerssiedlung, sein Sohn besucht die Waldschule. „Ich dachte mir, dass die Errichtung eines Zebrastreifens doch kein Ding der Unmöglichkeit sein kann“, erklärt Tsaparlis. Und er hakte an offizieller Stelle nach. „Die Stadtverwaltung ließ mich wissen, dass der Kreis Recklinghausen zuständig sei, weil die Victorstraße eine Kreisstraße ist. Der Kreis wiederum sah die Zuständigkeit bei der Stadt, da es sich bei dem Zebrastreifen um eine ‚Verbindung der Bürgersteige‘ handelt.“

Fakt ist: Die Errichtung eines Zebrastreifens war mit der Baumaßnahme Victorstraße geplant. Doch die Victorstraße wird frühestens 2015 ausgebaut. „Die Maßnahme wurde von der Politik aus der Investitionsdringlichkeitsliste für 2014 gestrichen“, erklärt Stadtsprecherin Maresa Hilleringmann auf Stadtanzeiger-Nachfrage. „Ob sie 2015 umgesetzt werden kann, hängt dann davon ab, ob sie in die Investitionsdringlichkeitsliste für 2015 aufgenommen und genehmigt wird.“ Und deshalb müsse auch der Zebrastreifen Höhe Vördestraße warten, bis die Straße ausgebaut werde.
Für einen „Übergangs“-Zebrastreifen, also eine Art Provisorium, fehlten schlichtweg die finanziellen Mittel.

„Es ist dringend erforderlich, dass hier etwas passiert“, sagt Rüdiger Melzner, stellvertretender Vorsitzender des SPD-Ortsvereins Nobelbahn/Rauxel und zuständiges Ratsmitglied. Dies habe man bereits vor einigen Jahren bei einer Begehung festgestellt, meint er und verspricht, an entsprechender Stelle „nachzuhaken.“

„Dass wir in unseren Städten und Gemeinden mit immer weniger Geld und immer mehr Ausgaben zu kämpfen haben, ist mir bewusst. Aber irgendwann muss doch auch mal dieser Fußgängerüberweg realisiert werden. Ich hoffe, dass nicht erst irgendwelche Unfälle passieren müssen, bis die Stadt oder auch der Kreis wieder darauf aufmerksam werden“, meint Dimitrios Tsaparlis.

Autor:

Nina Möhlmeier aus Castrop-Rauxel

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