„Wir sind immer noch da“: Schüler der Franz-Hillebrand-Hauptschule engagieren sich für das Friedensdorf Oberhausen
„Unsere Schule soll mal irgendwann geschlossen werden, aber ich glaube, daraus wird wohl nichts. Hier engagieren sich viel zu viele Leute“, erklärt der 14-jährige Frederick. Gemeinsam mit seinen Mitschülern von der Franz-Hillebrand-Hauptschule setzt er sich für das Friedensdorf in Oberhausen ein.
Warum es so wichtig ist, sich für eine Einrichtung wie das Friedensdorf stark zu machen, weiß Frederick Feld ganz genau. „Ich wohne in der Jugendwohngruppe Ickern“, erzählt der Schüler. „Dort haben wir regelmäßig Flüchtlinge aus Ländern wie Afghanistan oder dem Irak.“
Doch nicht nur deshalb kennen er und seine Mitschüler sich mit den Ängsten und Problemen von Kindern aus Kriegs- und Krisengebieten bestens aus. Seit vielen Jahren engagiert sich die Franz-Hillebrand-Hauptschule für das Oberhausener Friedensdorf, das kranken und zum Teil traumatisierten Kindern aus solchen Regionen hilft.
„In dieser Zeit sind viele persönliche Beziehungen entstanden“, berichtet Schulleiter Peter Braukmann. Regelmäßig fahre man mit den Schülern nach Oberhausen und nutze jede Gelegenheit, um für das Dorf Gelder zu sammeln. So kämen pro Jahr in der Regel rund 1.000 Euro zusammen, die man grundsätzlich im Winter an das Friedensdorf weitergebe. Dann - in der Vorweihnachtszeit - werden, wie in jedem Jahr, auch wieder Pakete für die Kinder des Friedensdorfes gepackt - ein Projekt, an dem sich sämtliche Schüler beteiligen. Ebenfalls zur festen Tradition ist eine Aktion geworden, die grundsätzlich im Oktober, zur Feier des Namenstages von Franz Hillebrand (ehemaliger Ickerner Pfarrer und Namensgeber der Schule) auf dem Ickerner Marktplatz stattfindet.
Dort war die Schule auch in diesem Jahr wieder mit einem Informationsstand vertreten, sammelte Gelder für das Friedensdorf und nutzte die Gelegenheit, sich als Schule wieder in das Bewusstsein der Öffentlichkeit zu bringen.
„Wir wollen damit zeigen, wir sind immer noch da“, erklärt Peter Braukmann und freut sich über die große Resonanz auf die Aktion.
Und auch die beteiligten Schüler hoffen, neben dem Geld für Oberhausen, auch wieder etwas für das Weiterbestehen ihrer Schule tun zu können. „Es ist dort nicht so anonym, wie an anderen Schulen“, erklärt Frederick. „Man fühlt sich einfach sehr wohl.“
Autor:Verena Wengorz aus Castrop-Rauxel |
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