Was passiert mit dem Sperrmüll?

Illegal herausgestellter Sperrmüll wie hier am Händelweg sorgt immer wieder für Ärger. Eine Tauschbörse oder ein Zentrallager seien aber nicht umsetzbar, sagt der EUV. | Foto: Thiele
  • Illegal herausgestellter Sperrmüll wie hier am Händelweg sorgt immer wieder für Ärger. Eine Tauschbörse oder ein Zentrallager seien aber nicht umsetzbar, sagt der EUV.
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Illegalen Sperrmüll, der regelmäßig am Händelweg abgestellt wird (der Stadtanzeiger berichtete), nahm Leser Karsten Schmitz zum Anlass, sich über Alternativen Gedanken zu machen. Der Rauxeler denkt dabei an eine Tauschbörse vor der Haustür oder ein zentrales Lager. Dort könnten sich Bürger jeweils die Gegenstände wegnehmen, die sie gebrauchen können.

Beim EUV Stadtbetrieb, der sich um die Abholung des Sperrmülls kümmert, hält man die Ideen jedoch nicht für umsetzbar. „Sperrmüll geht ins Eigentum des EUV über, sobald er in das Abfallsammelfahrzeug geladen wird“, erläutert Vorstandsreferentin Sabine Latterner. Zuvor gehörten die herausgestellten Gegenstände dem bisherigen Besitzer „und dürfen nicht einfach von anderen Bürgern mitgenommen werden“.
Auch der Möglichkeit eines Zentrallagers erteilt der EUV eine Absage. Üblicherweise wird der Sperrmüll eingesammelt und nach Bochum zum dortigen städtischen Entsorger gebracht. 2017 waren es fast 2.000 Tonnen. Dabei bleibt der Sperrmüll nicht intakt. „Er wird im Fahrzeug gepresst“, erklärt Latterner. Außerdem zerlegten viele Besitzer ihren Sperrmüll selbst, und auch durch die Witterungsverhältnisse würden die Gegenstände zum Teil unbrauchbar.

Finanziell nicht von Vorteil

Finanziell sei ein Lager ebenfalls nicht von Vorteil. „Es wäre mit einem zusätzlichen personellen und finanziellen Aufwand verbunden, sodass dies letztlich keine positiven Effekte auf die Kosten hätte“, erläutert Latterner, dass sich die Abfallgebühren für die Bürger durch ein Zentrallager nicht reduzierten.
Die Finanzierung der Sperrmüllabholung geschieht über die Abfallgebühren, die alle Bürger zahlen. Castrop-Rauxel wiederum zahlt für die Entsorgung des Sperrmülls genau wie alle übrigen Kreisstädte eine einheitliche Gebühr an den Kreis Recklinghausen. „Diese Gebühr beinhaltet bereits eventuelle Erlöse, die beispielsweise durch die Verwertung von Metallen erzielt werden“, so Latterner. „Die Entsorgungs- und Verwertungskosten in dieser Gebühr sind jedoch deutlich höher als die Erlöse, sodass hier keine Gewinne erzielt werden.“
Einmal pro Jahr können Bürger bis zu 1.000 Kilogramm Sperrmüll kostenfrei vom EUV abholen lassen. Terminvereinbarungen sind unter Tel. 02305/9686333, persönlich am Westring 215 und über das Onlineformular unter www.euv-stadtbetrieb.de möglich.

Autor:

Vera Demuth aus Bochum

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