Waldfriedhof: Rehe zerstören Grabschmuck
"Am Freitag wurde mein Mann auf dem Waldfriedhof beerdigt. Als ich am Sams-tagnachmittag wieder zum Friedhof ging, um eine Kerze an das Grab zu stellen, dachte ich: 'Hier bist du nicht richtig!' Alles, was liebevoll zurecht gemacht worden war, lag jetzt in Fetzen herum. Das Herz mit den weißen Rosen, die Kränze: Alles zertrampelt und zerstört", sagt die 71-jährige Rauxelerin.
Ihr erster Gedanke: Vandalismus. Bei genauerem Hinsehen habe sie dann jedoch Abdrücke von Tieren am Grab entdeckt. Am Montag (16. Juli) rief sie im Rathaus an. Beim Bereich Stadtgrün und Friedhofswesen habe man ihr mitgeteilt, dass es im Moment "ein Problem mit Rehen" gebe. "Was nun?", fragt sich unsere Leserin. "Was soll man jetzt noch dort hinstellen? Wer ein Grab bepflanzen möchte, muss doch jeden Tag damit rechnen, dass es wieder zerstört wird."
Wir fragten bei der Stadtverwaltung nach. Stadtsprecherin Maresa Hilleringmann bestätigt, dass seit einigen Monaten einige wenige Rehe auf dem Waldfriedhof auftauchten. Es sei ungewöhnlich, dass sich die Rehe bis zu den Gräbern vorgewagt hätten, denn normalerweise hielten sie sich auf den Wiesen oder in den Gebüschen auf. Andere Friedhöfe seien nicht betroffen. Man könne nicht ausschließen, dass es im hinteren Bereich des Waldfriedhofes ein Loch im Zaun gegeben habe. Zudem habe der Friedhof mehrere kleine, teils mit Schnapptoren ausgestattete Ein-/Ausgänge. "Im Moment sind uns leider die Hände gebunden. Es gibt noch keine Lösung", so Hilleringmann. Das Thema "Jagd" schließe man aus.
Autor:Nina Möhlmeier aus Castrop-Rauxel |
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