Während ein Investor fehlt, kommt anderswo ein neuer
Stillstand in Ickern beklagte kürzlich Detlef Kipar, Vorsitzender des Werberings Ickern. Jetzt sprachen wir mit Manfred Herold vom Stadtteilbüro Deininghausen über die Situation dort.
Bereits seit eineinhalb Jahren steht der frühere Schlecker-Markt an der Dresdener Straße leer, und Manfred Herold bezeichnet die Geschäftsräume als eine „dunkle Höhle“. „Der Laden bietet keinen schönen Anblick. Mittlerweile ist die Eingangstür etwas kaputt, und es liegen Scherben herum. Wir können froh sein, dass bisher noch nicht eingebrochen wurde.“ Allerdings habe er keine Informationen darüber, dass sich in absehbarer Zeit an diesem Zustand etwas ändern und ein neuer Mieter in die Geschäftsräume einziehen könnte.
Als Reaktion auf die Schließung des Drogeriemarktes hätten der kleine Lebensmittelladen und der Kiosk ihr Sortiment um Hygiene- und Reinigungsmittel erweitert, aber weite Teile der Deinighauser Bevölkerung hofften nun auf den Bau eines Supermarkts gegenüber der Obersten Vöhde, so Manfred Herold. „August 2012 hat es mal geheißen“, sagt er und erinnert sich zudem daran, dass ein Investor in den Startlöchern gestanden haben solle. „Ich habe keine Ahnung, warum da nichts passiert.“
Einen neuen Investor dagegen gibt es seit Kurzem für die 442 Wohneinheiten mitten in Deininghausen. Der Schweizer Finanzinvestor Corestate Capital hat jetzt die Wohnanlage übernommen. „Die Eigentümer wechseln ständig, aber grundlegend tut sich nichts“, erklärt Manfred Herold. Zwar sei bei den Gebäuden aus den 1960er Jahren keine Grundsanierung erforderlich, aber viele Kleinigkeiten lägen im Argen. „Ich habe gehört, dass Mieter wochenlang auf die Reparatur ihres Spülkastens gewartet haben“, so Herold.
„Man könnte aus der Siedlung etwas machen, wenn man etwas investieren würde. Das scheint aber nicht der Fall zu sein“, schätzt Manfred Herold das Engagement des neuen Eigentümers ein und verweist dabei auf den Mieterverein Dortmund und Umgebung. Der geht davon aus, dass Corestate Capital „die klassische Strategie eines Finanzinvestors verfolgen und in etwa fünf Jahren einen Weiterverkauf anstreben“ wird.
Nach wie vor ein Thema in Deininghausen sei zudem die Schließung der Grundschule an der Dresdener Straße vor zwei Jahren. „Die Stadt stellt und finanziert je einen Schulbus zur Wilhelmschule und zur Grundschule Am Hügel, aber die Leute fragen sich, wie lange noch?“, schildert Manfred Herold die Sorgen der Anwohner.
Autor:Vera Demuth aus Bochum |
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