Vom Straßenhund zum "Topmodel"

Ein kleines bisschen Yorkshire-Terrier, ein Stückchen Sheltie, ein paar Pudel-Gene und und und...... Die richtige Mischung ist entscheidend, weiß Gina Warrander. Mit ihrem Mischlingsrüden Scotty ist die Castrop-Rauxelerin beim VDH-Wettbewerb „Schönste Schnauze 2012“ ganz vorne mit dabei und zeigt: Es muss nicht immer ein Rassehund sein.

Dieser Hund ist nicht nur optisch ein Hingucker, er kann auch mit Talent punkten. „Scotty kann um die 50 verschiedene Tricks“, erzählt „Frauchen“ Gina Warrander. „Unter anderem kann er Geld stehlen. Wenn man ihm die Anweisung gibt, öffnet er meinen Rucksack, holt das Portemonnaie raus und gibt mir einen Geldschein“, lacht die 26-Jährige.
Seit einem Jahr fährt sie mit Scotty regelmäßig zum „Dogtricking“ nach Moers. „Wir arbeiten dort mit dem sogenannten Clicker-Training“, erklärt die Hundebesitzerin. „Das heißt, wenn er eine bestimmte Übung richtig gemacht hat, wird er mit einem Klicken belohnt und weiß dann, es gibt später ein Leckerchen.“ Dabei habe der Hund nicht nur jede Menge Spaß und werde geistig und körperlich gefordert, er habe durch das Training auch an Selbstbewusstsein gewonnen.
„Das war nicht immer so“, erinnert sich Gina Warrander noch sehr gut. Vor zwei Jahren entdeckte sie Scotty im Internet. Von Tierschützern war der Hund aus Griechenland geholt worden, wo er unter schlimmsten Bedingungen gehalten wurde. „Er hat bei einer Familie gelebt, war dort auf der Terrasse an einem meterlangen Seil festgebunden und hätte sich damit beinahe selbst stranguliert. Die Besitzer haben dabei einfach zugeschaut“, berichtet sie wütend. Noch immer habe der Hund deshalb ein Problem damit, ein Halsband zu tragen, während sich andere Ängste und Unsicherheiten inzwischen gelöst hätten. „Anfangs konnte er gar nichts, hatte vor allem Angst und ich musste sehr viel mit ihm arbeiten. Mittlerweile ist Scotty aber ein echter Traumhund und strotzt nur so vor Lebensfreude“, erzählt Warrander stolz. Und da Schönheit ja bekanntlich auch von innen kommt, wird diese neu gewonnene Lebensfreude bei der Wahl zur „Schönsten Schnauze“ mit Sicherheit nicht von Nachteil sein. Nur, was kommt dann? „Wenn er weiter Spaß daran hat, könnte ich mir vorstellen, sowas öfter mit ihm zu machen. Er ist halt eine kleine Rampensau“, lacht die Besitzerin.