Violetter Spargel aus Dingen
"Wir wollten weiterhin Castrop-Rauxeler Spargel anbieten.“ Landwirt Jan-Frederik Menken beschreibt kurz und knapp den Beweggrund, in Dingen auf dem Gelände einer ehemaligen Gärtnerei Spargel anzubauen.
Hier an der Westheide – unweit des zum Jahreswechsel abgeschalteten Kraftwerkes Knepper – wird bereits der erste Spargel gestochen.
Vor einem Jahr sind die Pflanzen in die Erde gekommen. „Jetzt erfolgt der Probestich. Ist die Kultur neu, sticht man im ersten Jahr noch nicht so viel wie später bei einer normalen Ernte“, erläutert Regina Haumann-Jörgens. Sie ist Agrar-Ingenieurin und setzt mit ihrem Mann Alexander Haumann (ebenfalls Landwirt) sowie Jan-Frederik Menken das Dingener Spargelprojekt um.
„Wir haben das Feld schon landwirtschaftlich genutzt. Wir kannten den Boden“, glaubt Menken an den Erfolg des neuen Castrop-Rauxeler Spargels. Denn an der Oststraße gegenüber dem Kraftwerk gibt es künftig keinen Spargel mehr. Der war immer früh in der Saison auf dem Markt, weil er unter besonders idealen Bedingungen wachsen konnte. Das Feld wurde mit der Abwärme des Kraftwerkes beheizt und war etwas Besonderes.
Besonders wird auch der Spargel, den die drei Spargelbauern erst im nächsten Jahr anbieten werden: violetter Spargel. Eine Idee von Regina Haumann-Jörgens.
Was ihn denn von dem weißen oder grünen Spargel unterscheidet, wollte ich wissen. Alexander Haumann zögert nicht lange, „pflückt“ zwei Stangen vom jungen Feld und reicht mir eine zum probieren. „Zart, einfach lecker!“
„Er eignet sich besonders für Salate und für Pfannengemüse“, sind sich die drei Fachleute einig. „Besonders wegen der Optik.“
„Wir haben noch nicht so viel Erfahrung mit violettem Spargel“, geben die Drei unumwunden zu. „Wir sind gespannt, wie die Ernte im kommenden Jahr wird.“ Sie hoffen darauf, dass dieses ganz besondere Gemüse auch in ihrer Heimatstadt und in der Umgebung Freunde findet. „In der Region wird violetter Spargel nur ganz selten angeboten“, wissen sie.
Wie hoch der Ernteertrag sein wird, lässt sich noch nicht abschätzen. „Wir wollen aber auch keine Menge, sondern Qualität produzieren“, macht Alexander Haumann den unternehmerischen Ansatz deutlich. Vom Ertrag hängt dann selbstverständlich auch der Preis für dieses königliche Gemüse ab.
Viel Zeit, Arbeit und Geld haben die Spargelbauern schon in ihr Projekt gesteckt. Aber sie sind sicher, dass es sich lohnt. Für nächstes Jahr planen sie, Tunnel über einem Teil der Spargelreihen zu errichten. „Der Boden hält dann besser die Wärme. Wie in einem Gewächshaus“, erläutert Jan-Frederik Menken.
Wer den weißen Spargel aus Castrop-Rauxeler Anbau kosten möchte, erhält ihn bereits bei Blumen Hiddemann in Frohlinde und auf dem Hof Menken. Für den violetten ist noch ein wenig Geduld gefragt – bis 2016.
Autor:Peter Mering aus Castrop-Rauxel |
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