Verbotenes Symbol an Gebäude gesprüht: Staatsschutz ermittelt
"Ich war total empört!", sagt die Schwerinerin. Und sie ist es auch Tage später noch. Ein oder mehrere unbekannte Täter hatten in der Nacht zu Samstag (8. September) eine "88" auf die Wand eines Gebäudes an der Bodelschwingher Straße gesprüht, das früher einen Kiosk beherbergte.
"Ich kam nicht sofort auf die Bedeutung der Zahlen, wusste aber, dass es irgendetwas Rechtsextremes ist", berichtet die Gebäudeeigentümerin gegenüber dem Stadtanzeiger.
Im Internet fand sie dann die Erklärung, wonach die "88" in der rechtsradikalen Szene für den Gruß "Heil Hitler" steht, da das H der achte Buchstabe im Alphabet ist. Bei der Polizei habe sie Anzeige erstattet und noch am Samstagnachmittag die Zahlen auf der Hauswand mit Farbe übermalt.
"Der Staatsschutz ermittelt", erklärt Polizeisprecher Michael Franz auf Anfrage. Bei der Tat handele es sich um das "Verwenden von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen". Nach § 86a des Strafgesetzbuches werde dieses Vergehen mindestens mit einer Geldstrafe geahndet.
An einem nahe gelegenen Stromkasten im Bereich Mittel-/Rieperbergstraße sei ebenfalls die "88" sowie das Wort "Nazi" gesprüht worden. "In beiden Fällen wurde dieselbe grüne Sprühfarbe verwendet", so Franz. Mitunter könne nicht geklärt werden, wie alt das Gesprühte bereits sei. "Im vorliegenden Fall war es aber möglich."
Auch in den anderen Städten des Kreises käme es immer mal wieder vor, dass Parolen oder Symbole mit rechtsextremistischem Inhalt gesprüht würden. Eine bestimmte Häufung sei jedoch nicht zu verzeichnen.
Grundsätzlich gelte: "Falls jemand Beobachtungen gemacht hat, sollte er sich bei der Polizei melden", appelliert Michael Franz an die Bürger.
Autor:Lokalkompass Castrop-Rauxel aus Castrop-Rauxel |
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