Unwetter in Castrop-Rauxel: "Angst, das noch mal zu erleben"
„Wir haben Angst, das noch einmal erleben zu müssen“, sagt Familie Stangel. Als das Unwetter in Castrop-Rauxel tobte und der Starkregen niederprasselte, „konnten wir beobachten, wie ein Bach durch die an die B 235 angrenzenden Gärten der Neptunstraße lief. Erdmassen wurden verschoben, die Keller geflutet und es hat sich letztendlich ein Stausee an der Neptunstraße 46/48 mit einem Wasserstand von ca. 1,8 Metern gebildet. Garagen, geparkte Autos und unser Mobiliar und Kellerausbau sind nur noch Schrott.“
Die Anwohner suchen nach Erklärungen. Die höher liegende B 235 falle zur Neptunstraße und in Richtung der genannten Hausnummern hin deutlich ab. „Eine Entwässerung und Wasserführung an der B 235 ist im Bereich der Neptunstraße nicht gegeben“, so Ralf Stangel.
Die letztlich verbliebenen Gullys seien teilweise zugeteert, zugewachsen und „vermutlich seit langer Zeit nicht mehr gereinigt worden. Auf einigen hundert Metern sind keine Gullys mehr vorhanden, und die notwendigen Randsteine zur Wasserführung sind entfernt.“
Aufgrund der Ausbausituation an der Neptunstraße 48, B 235 und Pallasstraße sei die Ausbildung eines Stausees auf den Grundstücken bei Starkregen unausweichlich – und auch in Zukunft zu befürchten. „Möglicherweise mit noch dramatischeren Folgen“, meint Stangel. „Auch Personenschäden sind nicht auszuschließen, weil sich die Schlamm- und Flutlawine mit hoher Geschwindigkeit in Richtung Neptunstraße 46/48 wälzt und die Flucht aus dem Keller oder der Garage für sich dort aufhaltende Personen unmöglich macht.“
Man gehe davon aus, dass „bei der Gestaltung der B 235 und möglicherweise auch der Pallasstraße im Bereich der Neptunstraße 46/48 Planungs- oder Ausführungsfehlern gemacht wurden“, sagt Stangel.
Familie Stangel wünscht sich Aufklärung – und sie hofft darauf, dass sich die Verwaltung unterstützend einschaltet, damit beim nächsten Unwetter keine Gefahr droht.
Autor:Nina Möhlmeier aus Castrop-Rauxel |
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