Übung macht den Meister: Eine Woche lang lernen Kinder und Jugendliche im „Trafo“ die Grundlagen der Graffiti-Kunst

Ein bisschen tut es schon weh, alles zu übermalen, findet der 11-jährige Paul.  Foto: Thiele
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„Es sind schon ein paar coole Sachen dabei“, findet der 20-jährige Peter. Gemeinsam mit dem Sprayer Mike bringt er 14 Kindern und Jugendlichen eine Woche lang im Ickerner Jugendzentrum Trafo die Grundlagen von Graffiti und Streetart bei.

Von den ersten Graffiti-Kunstwerken, an denen sich die Kinder und Jugendlichen - nach einer theoretischen Einführung am Montag - versuchen durften, ist nicht mehr viel zu sehen. Konzentriert übermalen die jungen Künstler ihre Werke mit weißer Farbe. „Es tut schon ein bisschen weh“, gibt der 11-jährige Paul zu. „Aber es muss ja weitergehen. Wir haben hier nunmal nicht so viel Platz zur Verfügung, um jeden Tag eine neue Wand zu bemalen. Außerdem wird man ja auch immer besser mit der Zeit.“
Eine Idee für sein nächstes Werk hat der Fünftklässler auch schon im Kopf. „Ich möchte ein Tag mit Block machen“, fachsimpelt er und holt eine Skizze hervor. Entstehen soll ein bunter Schriftzug mit dem Wort „Blame“. „Ich fand dieses Wort einfach cool. Außerdem reimt es sich auf meinen Sprayernamen ‚Came‘.“
Zwar seien die Ansätze schon sehr vielversprechend, findet Graffiti-Lehrer Mike. Dass aus den Teilnehmern nach nur einer Woche Training schon echte Künstler werden, glaubt er allerdings nicht. „Dazu muss man sehr viel üben“, erklärt er. Erstmal gehe es darum, den Kindern die Grundlagen beizubringen. Dazu gehört neben dem richtigen Halten der Spraydose auch der Umgang mit verschiedenen Sprüh-Aufsätzen, das Erzeugen von Farbübergängen und Schatten, das Malen von Buchstaben und vieles mehr. Ein Thema waren auch die rechtlichen Aspekte. „Wir haben erklärt, dass man nicht einfach in das Werk eines anderen Künstlers reinsprayen darf und wo das Sprayen legal ist“ berichtet Mike. Er selbst bevorzugt das legale Sprayen. „Man kann dabei viel präziser arbeiten und steht nicht unter Zeitdruck.“
Dies möchte auch Paul in Zukunft tun, dem die Graffiti-Kunst viel Spaß macht: „Mir wurde gesagt, dass man hier auch nach der Woche noch sprayen darf, wenn man sich vorher anmeldet“, erklärt er und plant bereits weitere Besuche im Trafo-Jugendzentrum.

Autor:

Verena Wengorz aus Castrop-Rauxel

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