Tschüss, Hauptschule! – Ehemalige Leiter und Lehrer nahmen Abschied von der Schulform

Sie nahmen Abschied von der Hauptschule (v.l.): Peter Braukmann (früherer Leiter Franz-Hillebrand-Hauptschule), Reinhard Jaisfeld (Leiter FHHS), Schulamtsdirektorin Heike Gems-Lindner, Walther Winkelmann (Leiter HS Cottenburgstraße), Madeleine Stoverock (Lehrerin Schillerschule), Ralf Wittkopp (Leiter HS Bahnhofstraße), Siegbert Uding (Leiter HS Uferstraße), Sozialdezernentin Regina Kleff, Lothar Schledz (Leiter u.a. HS Wittener und Lange Straße) sowie Peter Leibold (Lehrer HS Waldenburger Straße).
  • Sie nahmen Abschied von der Hauptschule (v.l.): Peter Braukmann (früherer Leiter Franz-Hillebrand-Hauptschule), Reinhard Jaisfeld (Leiter FHHS), Schulamtsdirektorin Heike Gems-Lindner, Walther Winkelmann (Leiter HS Cottenburgstraße), Madeleine Stoverock (Lehrerin Schillerschule), Ralf Wittkopp (Leiter HS Bahnhofstraße), Siegbert Uding (Leiter HS Uferstraße), Sozialdezernentin Regina Kleff, Lothar Schledz (Leiter u.a. HS Wittener und Lange Straße) sowie Peter Leibold (Lehrer HS Waldenburger Straße).
  • hochgeladen von Vera Demuth

Die letzten 58 Hauptschüler Castrop-Rauxels machten in der vergangenen Woche ihren Abschluss. Am Mittwoch (4. Juli) kamen rund 20 ehemalige Leiter und Lehrer früherer Hauptschulen an der Franz-Hillebrand-Hauptschule zusammen, um die Schulform zu verabschieden.

„Wir sind keine Trauergemeinde. Es geht nicht um eine Abrechnung, sondern um eine Würdigung“, betonte Peter Braukmann, früherer Leiter der Franz-Hillebrand-Hauptschule, der das Treffen mit Madeleine Stoverock, Lehrerin an der ehemaligen Schillerschule, organisiert hatte. Wie ein roter Faden zog sich daher durch die Veranstaltung, dass die Hauptschulen, von denen es nach der Schulreform 1968 zunächst elf in Castrop-Rauxel gegeben hatte, insbesondere in den Bereichen Berufsorientierung, Integration und Inklusion sehr engagiert waren.
Lernpatenschaften, Ausbildungsbotschafter und -börsen – so lauteten einige der Beispiele für die Aktivitäten, die Braukmann anführte, die den Jugendlichen vor allem nach dem Ende des Bergbaus den Weg ins Berufsleben erleichtern sollten. Peter Leibold, Lehrer an der HS Waldenburger Straße, erinnerte daran, dass diese als erste ein Berufspraktikum für Hauptschüler eingeführt habe.
Stoverock verwies im Bereich Integration und Inklusion auf die erste Auffangklasse für nicht-deutschsprachige Kinder 1993 an der Schillerschule. 2010/11 wurde außerdem eine integrative Lerngruppe gestartet. „Die Hauptschule hat sich dem Neuland gestellt und die Herausforderung angenommen.“

"Auftrag an die anderen Schulen"

„Wo bleiben die Jugendlichen, die bisher zur Hauptschule gegangen sind?“, fragte Walther Winkelmann, ehemaliger Leiter der Hauptschule Cottenburgstraße. Nicht nur er, sondern auch Schulamtsdirektorin Heike Gems-Lindner machte deutlich, dass es nun zwar die Schulform Hauptschule nicht mehr gebe, aber dass die Schüler, für die die Hauptschule der richtige Weg wäre, noch da seien. Deren Schulbildung sei nun „ein Auftrag an die anderen Schulen“, sagte Braukmann.
Der richtige Weg war die Hauptschule für Sandra Wejer, die die Eltern- und Schülerschaft bei dem Treffen repräsentierte. Sie hat die HS Cottenburgstraße besucht, während ihre beiden Töchter in den vergangenen Jahren zur Schillerschule gingen, den qualifizierten Abschluss machten und danach erfolgreich eine Ausbildung absolvierten. Die zweite Tochter besuchte zunächst die Gesamtschule, aber „an der Hauptschule war sie gut aufgehoben. Da ist sie nicht so untergegangen wie an der großen Gesamtschule“.

Autor:

Vera Demuth aus Bochum

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