Tag der Arbeit: Im Zeichen von Opel
„Vor einem Jahr holte General Motors die Keule raus“, blickte Murat Yaman, stellvertretender Betriebsratsvorsitzender bei Opel, zurück. Die Werksschließung am Standort Bochum Ende 2014 war bestimmendes Thema der vom Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB) organisierten Maikundgebung auf dem Ickerner Marktplatz.
„Der Maifeiertag wird von der endgültigen Schließung des Opelwerkes überschattet. Das ist ein weiteres fatales Signal für unsere vom Strukturwandel besonders gebeutelte Region“, sagte Bürgermeister Johannes Beisenherz.
„Gute Arbeit. Sichere Rente. Soziales Europa“ waren die Themen, für die am Tag der Arbeit hunderte Menschen (vor allem Vertreter der Gewerkschaften, der Politik und ältere Castrop-Rauxeler) auf die Straße gingen.
„Kein Lohn unter 8,50 Euro in Deutschland“, forderte Dirk Neumann (DGB in Berlin) und: „Schluss mit Beschäftigungsverhältnissen zweiter Klasse und Lohndrückerei.“ Auch Neumann machte Opel zum Thema: „Offensichtlich ist es den Herrschaften von General Motors ganz egal, was mit ihren Kollegen geschieht.“
300 Castrop-Rauxeler und ihre Familien werden von der Werksschließung direkt betroffen sein. „Willkommen im Kapitalismus amerikanischer Art“, sagte Johannes Beisenherz in Richtung General Motors. Den Opel-Betriebsrat verteidigte er gegen den Vorwurf, beim Kampf um den Erhalt des Werkes eine falsche Strategie verfolgt zu haben. „Er war General Motors machtlos ausgeliefert.“
Den Opel-Mitarbeitern sei „eine Welle der Solidarität“ entgegen geschwappt, bedankte sich Murat Yaman. Und weiter: „Wir werden nicht für unsere eigene Beerdigung zahlen und lassen uns nicht zu Grabe tragen.“
Autor:Nina Möhlmeier aus Castrop-Rauxel |
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