Stettiner Straße: Wie abrissreif sind die Häuser?
Wie marode sind die Vivawest-Häuser an der Stettiner Straße in Ickern wirklich? Mieter der betroffenen Häuser hatten wiederholt bezweifelt, dass die Mehrheit der Häuser abgerissen werden muss (der Stadtanzeiger berichtete). Unterstützung erhalten sie vom Mieterverein Dortmund. Rechtsberater Martin Grebe sah sich jetzt vor Ort um. „Ich bin erstaunt, in welch gutem Zustand die Häuser sind. Das deckt sich nicht mit den Aussagen von Vivawest“, erklärt er auf Stadtanzeiger-Nachfrage.
Wie berichtet, möchte das zuständige Wohnungsunternehmen Vivawest 24 Wohneinheiten am Sonnenschein und an der Stettiner Straße abreißen lassen und beruft sich dabei auf ein Gutachten, das den Objekten gravierende Schäden attestiert. Vivawest hatte immer betont, dass eine Sanierung nicht zur Debatte stünde, da die Substanz der Häuser zu gefährdet sei.
Im Hinblick auf die Häuser an der Stettiner Straße widerspricht Martin Grebe. Er habe sich dort alle betroffenen Häuser von innen und außen angeschaut – und keinen größeren Instandsetzungsbedarf gesehen.
Viel Geld investiert
Die Mieter hätten mehrere tausend Euro in ihre Häuser investiert. Dies reiche vom Fußbodenbelag über selbst eingebaute Heizungen bis hin zu neuen Bädern. „Es entspricht heutigen Wohnverhältnissen“, fasst Grebe zusammen. „Die Häuser und das Umfeld haben Flair.“
Auch seien mit Ausnahme eines Hauses (das aber ohnehin leer stünde) keine neuen Setzrisse hinzugekommen.
Dementsprechend fällt auch Grebes Fazit aus: „Die Häuser können noch jahrelang stehen, ohne das seitens des Eigentümers groß was gemacht werden müsste. Ich kann die Argumentation der Vivawest, dass die Häuser in so schlechtem Zustand sind, dass es keine Alternative zu einem Abriss gibt, nicht nachvollziehen.“
Neu bewerten
Nun müsse eine Neubewertung vorgenommen werden. Nach derzeitigem Stand liefe die Forderung auf „Wohnen bleiben“ hinaus: Entweder im Eigentum (wenn Vivawest verkaufe) oder im fortgesetzten Mietverhältnis.
Autor:Nina Möhlmeier aus Castrop-Rauxel |
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