Stadtwerke-Kritiker: "CAS-Strom kein großer Wurf"

Mit der Gelsenwasser AG als Partner soll ab Januar nächsten Jahres CAS-Strom auf den Markt kommen. So wird es der Rat der Stadt (mit rot-grüner Mehrheit) in seiner Sitzung am 4. Juli entscheiden. Indes ruft die bevorstehende Gründung des Vertriebsstadtwerkes Castrop-Rauxel nicht nur Applaus hervor.

„Der große Wurf ist CAS-Strom ganz bestimmt nicht“, schreibt uns Hans-Otto Horstmann.Ein kurzer Blick in ein bekanntes Internetportal reiche aus, um die Preisvorstellungen der zukünftigen Stadtwerke  einzuordnen. Beim Vergleich der jährlichen Stromkosten für einen 2-Personen-Haushalt seien bei Gelsenwasser 1.014 Euro angegeben – 100 Euro weniger als bei RWE. Acht weitere genannte Anbieter rangieren zwischen 642 und 812 Euro.

„Es wäre tödlich, auf Dumping-Preise zu setzen“, hatte Bürgermeister Johannes Beisenherz im Pressegespräch nach der rot-grünen Entscheidung pro Gelsenwasser erklärt. Stattdessen setze man auf die Identifikation der Castrop-Rauxeler mit ihrer Stadt. „Strom sollte immer da produziert werden, wo er verbraucht wird“, so Grünen-Chef Dr. Bert Wagener.

Neben der FDP wird auch die CDU bei ihrem Nein bleiben und am 4. Juli gegen die Stadtwerke-Gründung stimmen. „Die Stadt ist bilanziell überschuldet, und in dieser Situation ist es nicht ratsam, in einen knallharten wirtschaftlichen Wettbewerb zu starten“, erklärte CDU-Chef Michael Breilmann im Gespräch mit unserer Zeitung. Falls man Gewinne erziele, würden diese nicht groß ausfallen, glaubt er.

Zum Thema Kundengewinnung sagte er: „Verbundenheit zur Stadt ist bei den meisten Kunden nicht das Kriterium, nach dem sie ihren Anbieter auswählen. Potentielle Kunden schauen nach dem Preis. “ Man bewege sich auf dünnem Eis, meint Breilmann. „Und Haftungsrisiken bleiben weiterhin bestehen.“

Autor:

Nina Möhlmeier aus Castrop-Rauxel

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