Seltsam und unheimlich

Wem Castrop-Rauxel schon immer mysteriös vorkam, der wird sich durch das Buch „Grenzgänge – Zwischen Traum und Emscher“ von Christoph Scholz, in dem der Autor in elf Kurzgeschichten seltsame und unheimliche Begebenheiten aufdeckt, bestätigt fühlen.

Seit 23 Jahren lebt Christoph Scholz in Castrop-Rauxel und kennt sich als Stadtplaner hier gut aus. Von Jugend an begeisterte er sich für Mystery-Fernsehserien, die zu seinem Bedauern aber stets in den USA angesiedelt waren. Daher griff er selbst zur Feder und schrieb elf Kurzgeschichten mit viel Lokalkolorit, darunter zwei Weihnachtsgeschichten, die er in seinem Erstlingswerk „Grenzgänge“ vereinte.
Die in sich abgeschlossenen Geschichten seien zum Beispiel eine geeignete Lektüre vorm Schlafengehen, meint Christoph Scholz, um dann lachend zu ergänzen: „Wenn man dann noch schlafen kann.“ Er versichert jedoch, dass seine Mysterygeschichten, nicht zu negativ endeten. „Normalen Leuten passiert etwas, was gar nicht mehr normal ist“, erläutert der 52-Jährige die Grundidee hinter seinen Geschichten.
So zieht in der Erzählung „Unter uns“ ein Mann in eine Reihenhaussiedlung in Ickern und stellt fest, dass sich seine neuen Nachbarn alle merkwürdig ähneln, als ob sie Geschwister wären. Außerdem haben sie offenbar ein Geheimnis in ihren Gärten zu verbergen.
„Ideen gibt es überall“, so Christoph Scholz, zum Beispiel in Büchern über phantastische Phänomene. Woanders las er von dem Schiff, das in den USA auf dem Mississippi verschwand. Dieses historische Ereignis aus dem 19. Jahrhundert griff er für seine Geschichte „Das Schiff“ auf und ließ das Boot im Rhein-Herne-Kanal wieder auftauchen.
Da ihm die Ideen so schnell nicht ausgehen, möchte Christoph Scholz seinem schriftstellerischen Hobby treu bleiben, und er hofft, dass auf sein erstes Buch ein zweiter Band folgen wird.

Christoph Scholz, „Grenzgänge – Zwischen Traum und Emscher“, 10,49 Euro.