Santander-Bank: In Castrop ist Schluss
„Wir sind seit 40 Jahren bei der Santander-Bank“, sagt Jürgen Beetz. Dass sich die Filiale am Stadtgarten aus Castrop-Rauxel „verabschiedet“, erfuhr er aus der Zeitung. Unmittelbar zuvor sei noch per Brief ein Wechsel der Bankleitzahlen angekündigt worden. „Wir fühlen uns etwas auf den Arm genommen“, erklärt der Frohlinder.
Die Filiale wird nach Auskunft der Santander-Pressestelle zum Monatsende geschlossen. „Das ist ziemlich kurzfristig“, meint unser Leser.
Die Gründe für die Schließung sind wirtschaftlicher Natur. „2011 hat Santander das deutsche Privatkundengeschäft von der schwedischen SEB übernommen. Im Zuge dessen werden auch Strukturen angepasst. Filialen werden an den Stellen geschlossen, an denen sie nicht wirtschaftlich arbeiten. Dafür werden an anderen Standorten neue Filialen eröffnet,“ erklärt Pressesprecherin Anke Wolff auf Stadtanzeiger-Nachfrage. Weiter heißt es: „Santander ist Mitglied im Cash-Pool. Die Kunden können also an rund 3.000 Geldautomaten des Cash-Pool-Verbundes bundesweit kostenlos über Bargeld verfügen. Verfügungen können ebenso über das Online-Banking oder telefonisch getätigt werden.“
Und was passiert mit den drei Mitarbeitern der Filiale am Stadtgarten? „Sie können sich selbstverständlich auf offene Stellen bei Santander in Deutschland bewerben“, so Wolff.
„Als DGB Ortsverbands-Vorsitzender und als jahrzehntelanger Kunde hat mich diese Nachricht mehr als getroffen“, sagt Udo Behrenspöhler. Im Gespräch mit den Castrop-Rauxeler Santander-Mitarbeitern habe er erfahren, dass sie erst durch die Medien von der Schließung erfahren hätten. Zur Geschichte dieser Bank müsse man wissen, dass in den frühen 60er Jahren mit der Einführung der bargeldlosen Lohn- und Gehaltszahlung dieser Bank (BfG, Bank für Gemeinwirtschaft) viele Menschen ihr Vertrauen geschenkt hätten. „Die meisten von ihnen sind mittlerweile Rentner und somit in ihrer Mobilität stark eingeschränkt“, weiß Behrenspöhler. „Es wird schwer, die nächste Filiale in Herne an der Bahnhofstraße aufzusuchen.“ Dieser Meinung ist auch Jürgen Beetz: „Wir sind noch mobil“, sagt er. „Aber wie wollen viele Ältere nach Herne kommen?“
Autor:Nina Möhlmeier aus Castrop-Rauxel |
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