Sanierung der ehemaligen Deponie Brandheide hat offiziell begonnen
Mit einem symbolischen Spatenstich am Samstag (3. März) hat die Sanierung der ehemaligen Deponie Brandheide offiziell begonnen. „Wir machen heute, was unsere Vorgänger hätten machen sollen: Nachsorge“, blickte Bürgermeister Rajko Kravanja einige Jahrzehnte zurück. Zwischen 1959 und 1972 wurden auf dem Gelände ungesichert Hausmüll, Bauschutt und teerbehaftete Abfälle abgekippt.
„Das ist ein besonderer Augenblick“, erklärte EUV-Vize Thorsten Werth-von Kampen. „Wir versuchen seit 25 Jahren, die Deponie in den Griff zu bekommen.“ Bekanntlich hatten zahlreiche geänderte Vorgaben für immer weitere Verzögerungen gesorgt.
In den vergangenen Wochen sind die erforderlichen Rodungen erfolgt, die Baustraßen wurden eingerichtet, und die Anlieferung des Baumaterials hat begonnen. Für die gesamte Sanierung der 16,4 Hektar großen Fläche ist der Zeitraum bis Ende 2020 eingeplant. Werth-von Kampen rechnet mit einer Nettobauzeit von 20 Monaten. „Die Anwohner werden jetzt einige Beeinträchtigungen aushalten müssen“, erläuterte er. „Aber wir versprechen, dass sie so gering wie möglich ausfallen.“
„Es bebt das Wohnzimmer“, sagte eine Anwohnerin über den momentanen Anlieferungsverkehr durch Lkw. Wie ein Anwohner erfahren hat, soll jedoch noch ein Hinweisschild nachgeliefert werden, so dass die Lkw künftig einen Rundkurs fahren. Grundsätzlich befürworten sie und weitere Frohlinder, die zum Spatenstich gekommen sind, die Sanierung und die damit verbundene Entschlammung des Mühlenteichs. „Wir profitieren davon, wenn das belastete Material entfernt wird.“
Schadstofffreies Grundwasser
Unter anderem Spundwände, eine Sickerwasserdrainage mit Aktivkohle und eine Pflanzenkläranlage sollen auf dem Deponiegelände dafür sorgen, dass bald schadstofffreies Grundwasser in den offengelegten Mühlenbach eingeleitet werden kann. „Ziel ist es, eine gute Qualität des Gewässers und des Grundwassers zu erreichen“, so Dr. Roland Arnz, Geschäftsführer des Verbands für Flächenrecycling und Altlastensanierung (AAV), dem Maßnahmenträger der Sanierung. Außerdem ist ein Rückhaltesystem geplant, um den Ortsteil besser vor Hochwasser zu schützen.
Voraussichtlich sechs bis sieben Millionen Euro beträgt die Investitionssumme für die Sanierung. 80 Prozent davon trägt der AAV, der wiederum vom Land NRW durch die Bezirksregierung Arnsberg unterstützt wird; 20 Prozent der Kosten übernimmt die Stadt.
Um die Anwohner weiterhin über die Sanierung der ehemaligen Deponie Brandheide zu informieren, werde es Sprechstunden und Begehungen geben, kündigte Werth-von Kampen an.
Autor:Vera Demuth aus Bochum |
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