Samba in Castrop-Rauxel: Wenn das Herz für Brasilien schlägt
„Ich habe mich sehr gefreut, dass die Fußball-WM nach Brasilien kommt. Dennoch konnte ich auch die Proteste im Vorfeld verstehen“, erklärt Kléber Batista da Silva. Der gebürtige Brasilianer lebt seit vielen Jahren in Deutschland, doch sein Herz schlägt für die Seleção.
„Der Druck auf die brasilianische Nationalmannschaft ist groß. Aber wir haben Heimvorteil, werden mit viel Herz spielen und deshalb hoffe ich, dass Brasilien den WM-Titel holen wird“, sagt der 34-Jährige, der seit vielen Jahren als Capoeira-Lehrer in Castrop-Rauxel tätig ist. Natürlich drücke er auch Deutschland die Daumen, verrät er lächelnd. „Ich hoffe auf ein Finale zwischen Deutschland und Brasilien.“
In seine Freude über das Fußballfest im Heimatland mischt sich auch Wut über die Politik. „Ich kann die Proteste, die es im Vorfeld in Brasilien gegeben hat, sehr gut verstehen. Die WM hat ein Vermögen gekostet. Es wurden Stadien gebaut, die Millionen verschlungen haben“, erklärt Batista da Silva. Für Schulen, das Gesundheitssystem oder öffentliche Verkehrsmittel würde es hingegen kaum oder viel zu wenig Geld vom Staat geben. „Ich kann die Unzufriedenheit meiner Landsleute wirklich gut nachvollziehen. Aber jetzt, wo die Steuergelder weg sind und man es nicht mehr rückgängig machen kann, denke ich, dass wir nach vorne schauen, und unsere Mannschaft bei den Spielen tatkräftig unterstützen sollten.“
Autor:Lokalkompass Castrop-Rauxel aus Castrop-Rauxel |
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